Klima & Reisezeit...
ist in den Ländern Asiens extrem unterschiedlich. Auf dem größten Kontiinent unserer Welt finden wir fast alle Klimazonen und damit auch in einigen Regionen die entsprechenden Extreme. Die Bandbreite reicht von arktischer Kälte bis fast -70°C über tropisches feucht-heißes Klima bis hin zu Temperaturen von über 50°C plus. Dazwischen gibt es alle Abstufungen von gemäßigteren Klimazonen.
Da sich aus den klimatischen Bedingungen auch die interessanteste und beste Reisezeit für die verschiedenen Länder Asiens ableitet, findest Du in der Tabelle eine erste Übersicht, wo Du zu welcher Zeit bei "normalen" Wetterbedingungen das günstigste Reiseklima vorfindest. In Zeiten von Klimawandel und Wetter-Extremen kann das allerdings heutzutage nur noch eine grobe Tendenz sein. Schlicht und einfach gesagt - das Wetter macht heutzutage überall was es will und auf die früher geltenden Empfehlungen können wir uns heute leider nicht mehr so ganz verlassen.
Einigermaßen übersichtlich lassen sich die klimatischen Bedingungen nach den einzelnen Regionen darstellen:
Nordasien
Das flächenmäßig größte Land unserer Erde, wovon der größte Teil in Asien liegt, nimmt die gesamte Fläche Nordasiens ein und die klimatischen Bedingungen sind entsprechend vielfältig. In der polaren Zone sind die eiseskalten Winter sehr lang und der Sommer, in dem das Thermometer im Juli und August ein wenig über den Gefrierpunkt klettert, sehr kurz.
Im Süden schließt sich eine etwa 1.500 m breite Zone kaltgemäßigtem, subarktischem Klima von St. Petersburg bis Irkutsk an. Der meiste Niederschlag fällt hier im Sommer, wenn die regenschweren Wolken vom Atlantik bei entsprechenden Tiefdruckgebieten bis nach Sibirien gelangen. Insgesamt fällt in Russland recht wenig Niederschlag.
Zentralasien
Da die Staaten Zentralasiens weit entfernt vom Meer liegen herrscht Kontinentalklima vor. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und zwischen Sommer und Winter sind vergleichsweise hoch. In den Wüstenregionen kann das Thermometer im Sommer an manchen Tagen durchaus bis auf 45°C klettern während es im Winter minus 45 Grad kalt werden kann. Dabei ist es in der nördlichen Gebirgsregion des Tienshan meistens um einiges kälter als im wüstenhaften Flachland. Die beste Jahreszeit liegt deshalb im Frühjahr bis Frühsommer und dann wieder im Frühherbst. Aufgrund der großen Entfernung zum Meer sind die Niederschlagsmengen vergleichsweise gering. Die meisten Niederschläge fallen im Januar und im Mai.
Vorder-/Westasien (Naher Osten)
Der größte Teil des Nahen Ostens liegt auf einem stabilen Hochdrückgürtel, den sog. Rossbreiten. Je weiter man von der östlichen Türkei aus in Richtung Süden kommt, desto heiß-trockener wird das Klima. In der israelischen Negev-Wüste klettert das Thermometer regelmäßig über 40 Grad Celsius und in der großen Sandwüste von Saudi Arabien auch über 50 Grad Celsius. Überall - außer entlang dem schmalen Küstenstreifen herrscht trockenes Kontinentalklima. Der Temperatur-Unterschied zwiscen Tag und Nacht ist groß und oftmals fällt monatelang kein Niederschlag. Im Irak und Iran übersteigt in den meisten Landesteilen die Verdunstungsrate den geringen Niederschlag. In den sehr kalten Winter fällt im Irak wenig Schnee, im Iran kann es da schon mal etwas mehr Schneefall sein. Im Vergleich dazu ist das Klima in Georgien und Aserbaidschan, die im Einflußbereich des Kaspischen Meeres liegen, eher subtropisch.. Entlang des Persischen Golfes ist es während des ganzen Jahres schwül mit einer Luftfeuchtigkeit, die regelmäßig über 80% liegt. Selbst im Winter liegen die Temperaturen noch bei angenehmen 20 bis 30 Grad und die Sonne strahlt bis zu 9 Stunden von einem strahlend blauen Himmel.
Der meiste Niederschlag in der gesamten Region des Nahen Ostens fällt im Norden des Iran entlang des Kaspischen Meeres mit bis zu 2.000 mm im Jahr.
Die beste Reisezeit liegt überwiegend in unseren Herbst- und Frühjahrsmonaten, in denen das Thermometer noch nicht ganz so hoch hinauf klettert und die Temperaturen auch für uns noch einigermaßen erträglich ist.
Südasien/Indischer Subkontinent mit Himalaya
Pakistan, das im Westen des indischen Subkontinents liegt, ist aufgrund des subtropisch-kontinentalen Klimas im Flachland des Südens extrem trocken. Lediglich unter dem Einfluß des Südwest-Monsuns fällt Regen - davon an den Südhängen des Himalaya und in einigem Hochtälern mit 1.000 bis 1.500 mm Jahresniederschlag etwas mehr. In den Flachlandgebieten kann es mit Temperaturen bis 50 Grad Celsius extrem heiß werden. Die beste Reisezeit im südlichen Flachland ist von Oktober bis März/April und in den Bergregionen des Himalaya/Karakorum von Mai bis September/Oktober.
Aufgrund der Größe Indiens sind hier die klimatischen Gegebenheiten entsprechend unterschiedlich. Im Norden - in Kashmir und Ladakh ist das Klima vergleichbar mit dem Norden Pakistans - dementsprechend ist die beste Reisezeit auch hier von Mai bis September. In den Regionen südlich des Himalaya ist es dagegen im Sommer extrem heiß. Die Monsun-Regenfälle sind in Indien um einiges ergiebiger als in Pakistan - insbesondere an der Westküste, den Südhängen des Himalaya und an der südöstlichen Küste am Golf von Bengalen. Dementsprechend ist auch hier die beste Reisezeit von Oktober bis März - außerhalb der schwül-heißen Monsunzeit.
Da Sri Lanka nicht mehr weit vom Äquator entfernt ist herrscht hier tropisches Klima vor mit ständigem feuchtwarmen Wetter. Im Norden der Insel fällt dagegen weniger Niederschlag.
Nepal, Bhutan und Bangladesh sind die Länder des indischen Subkontinents, in denen die Monsunregenfälle am heftigsten ausfallen. Insbesondere an den Südhängen des Himalaya in Nepal und Bhutan, befreien sich die regenschweren Monsunwolken besonders intensiv von ihrer Last. Gleichzeitig ist der Himalaya eine Wetterscheide, denn nördlich des Himalaya-Hauptkammes, z.B. in Tibet, fällt sehr viel weniger Niederschlag. Lediglich im Juli und August schaffen es die starken Monsunwinde noch Regenwolken über den Himalaya zu treiben. Die beste Reisezeit für diese drei Länder ist annähernd vergleichbar mit Indien von September bis April.
Südostasien
Das Klima in Südostasien ist unterteilt in zwei Zonen: Tropisch-immerfeucht ist es in den südlichen Regionen von Südthailand, Singapur, Malayasia, Brunei, Indonesien und den Philippinen. Hier regnet es tendenziell zu allen Jahreszeiten, so dass die Luftfeuchtigkeit mit 80-98% regelmäßig sehr hoch ist. Lediglich in den Sommermonaten ist es etwas weniger feucht, so dass das auch gleichzeitig die beste Reisezeit ist. Die Temperaturen liegen in dieser Region im Mittel bei 25-30 Grad Celsius.
In den nördicheren Regionen von Thailand, Myanmar, Laos, Vietnam und Kambodscha ist es tropisch-wechselfeucht. Das bedeutet, dass es einen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten gibt, die Schwankungen von Temperaturen, Niederschlägen und Luftfeuchtigkeit bewirkt. Dieser Wechsel wird von den wechselnden Monsunwinden ausgelöst. Ab Oktober/November kommt der Wind hauptsächlich aus nordöstlicher Richtung und bringt etwas kühlere Temperaturen, mehr Trockenheit und geringere Luftfeuchtigkeit mit sich. Da kann das Thermometer auch schon mal auf Temperaturen im Mittel von 17-20 Grad fallen und in den Bergregionen ist in der Nacht sogar Frost möglich. Ab März bis Mai folgt dann die heiße Jahreszeit in der die Temperaturen tagsüber regelmäßig auf 35-45 Grad ansteigen und die Luftfeuchtigkeit teilweise schon auf über 90% klettert. In dieser Zeit wechselt die Windrichtung von Nordost auf Südwest. Ab Ende Mai/Juni werden die Winde stärker und haben regenschwere Monsunwolken "im Gepäck", die sich bis September/Oktober - manchmal bis in den November hinein - mit 1.000 bis 5.300 m Niederschlag über die Region ergießen. Lediglich in der Tiefebene im Inneren von Myanmar, die sich im Regenschatten der Chin-Berge befindet, fällt gerade einmal 400-600 mm Niederschlag. Oktober bis März sind deshalb in dieser Region die besten Reisemonate.
Ostasien
Das Klima in Ostasien ist so vielfältig wie die gesamte riesige Landfläche. Allein im riesigen China sind nahezu alle Klimazonen vertreten. Vom winterkalten Klima in den nördlichen Regionen bis hin zum tropischen und subtropischen Monsunklima im tiefen Süden und Südosten des Landes. Selbst im Winter sind die Temperaturen mild mit bis zu 20 Grad und es gibt nur geringe Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Dafür sind die Sommer schwülheiß und bescheren viel Regen - oftmals auch Starkregen. Bis zu 2.000 mm Regen fallen hier im Jahr.
Die Auswirkungen des Monsuns sind nahezu überall spürbar - außer in den zentral-chinesischen Wüstenregionen von Gobi und Taklamakan. Hier im Inneren Chinas herrscht extreme Trockenheit, die für große Hitze bis 50 Grad im Sommer sorgt und nur wenig Schneefall in frostigen Wintern beschert.
Das extremste Kontinentalklima auf der Welt finden wir der Mongolei. In den kurzen Sommern kann es recht heiß werden. Bereits Ende September/Anfang Oktober beginnt der extrem kalte Winter. Hier kann das Thermometer ganz schnell auch mal unter 50 Grad fallen. Die Hauptstadt Ulan Bator gehört mit zu den kältesten Hauptstädten der Welt. Auch hier sind die Klimaunterschiede kaum zu überbieten. Im Altai-Gebirge gibt es Regionen mit Perafrostboden und im tiefen Süden des Landes herrschen die Ausläufer der Wüste Gobi vor.
In Japan und Korea herrscht ein eher gemäßigtes Klima. Die vier Jahreszeiten sind dort klar erkennbar mit angenehmen klimatischen Verhältnissen im Frühjahr und im Herbst. Im Winter ist es teils sehr kalt und trocken - dafür im Sommer feuchtheiß.