Ein lang gehegter Traum kam endlich in greifbare Nähe - das Himalaya-Königreich Bhutan! Ich stand am Flughafen in Köln/Bonn und wartete auf die British Airways Maschine. Über London sollte es nach Calcutta gehen und von dort aus weiter mit der bhutanischen Druk Air nach Paro...

Gut vier Wochen konnte ich mir insgesamt für diese Reise "freischaufeln". Zwei davon hatte ich für Bhutan geplant - von Paro über Thimphu, Punakha und Trongsa nach Bumthang. Im April fand hier das jährliche Klosterfest in Ura statt. Außerdem wollte ich gerne zu Fuß in der herrlichen Natur unterwegs sein. Der mittelschwere Druk Path Trek passte da am besten in meine Pläne - nicht zu lang und nicht zu schwierig. Wenn Du mehr über Trekkingtouren in Bhutan erfahren möchtest, dann folge einfach dem Link. Und - da ich gerade schon mal "in der Gegend" war wollte ich auch gerne im ehemaligen Himalaya-Königreich Sikkim, in Darjeeling und auf dem Singhalela Ridge Trek vorbeischauen...

"City of Joy" von Dominiqe Lapierre Ein wirklich lesenswertes und berührendes Buch über das Leben in den Slums von Calcutta. Wer hier und heute unzufrieden ist mit seinem Leben, der sollte dieses Buch lesen.

Ganz früh am Morgen war es endlich soweit - ich landete in Calcutta. Nachdem ich schon viel über die Stadt gehört und gelesen hatte, war ich einigermaßen gespannt. Wenn ich an Calcutta denke, so denke ich meistens zuerst an eines der berührendsten Bücher - Lapierres "City of Joy" über das Leben in den Slums von Calutta. Obwohl das Buch vor vielen Jahrzehnten geschrieben wurde, schien vieles auch heute noch zuzutreffen.

Es dämmerte gerade als ich auf dem Weg war mit dem Taxi vom Flughafen in die Innenstadt zum Hotel. Das Leben erwachte langsam. Auch das "Leben" auf den Bürgersteigen erwachte. Immer noch viel zu viele obdachlose Menschen legen sich hier in Calcutta Nacht für Nacht auf den Gehsteigen oder in Hauseingängen zur Ruhe nieder... Heutzutage werden inzwischen sozialkritische Touren im Zusammenhang mit Hilfsprojekten in die "Stadt der Freude" angeboten. So etwas gab es seinerzeit allerdingss noch nicht. So beschränkte ich mich darauf, mir das ganz "normale" Calcutta anzuschauen mit den üblichen Besichtigungen, die sich für einen einzigen Tag hier anbieten.

Unterwegs war ich auf meiner Besichtigungstour mit Sabyasachi. Er ist einer der ganz wenigen deutschsprachigen Guides in Calcutta - und noch dazu ein ganz netter! Normlerweise liebe ich es eine Stadt in Eigenregie zu erkunden und mich ein wenig treiben zu lassen. Da ich allerdings nur einen einzigen Tag für die Stadt geplant hatte, war es jedoch sehr viel sinnvoller mit Guide und Taxi unterwegs zu sein.

So schaute ich mir zusammen mit Saby den Blumenmarkt zu Füßen der Howrah Brücke, die St. Paul's Cathedral, das Kolonial-Viertel, das Viktoria Memorial und den Kali Tempel an. Viel Zeit verbrachten wir im Hospiz von Mutter Theresa. Was hier für Arme und Kranke geleistet wird ist unglaublich und verdient wirklich jede Unterstützung.

Nähere Informationen zu Calcutta, seinen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten findest Du in einem gesonderten Beitrag "Calcutta - die schöönsten Sehenswürdigkeiten in der "Stadt der Freude" 

Paro Flughafen Ankunft Die Druk Air-Maschine ist in Paro auf dem kleinen Flughafen gelandet.

Auf frühmorgentlicher Fahrt ging es zum Flughafen. Es war nur ein kurzer Flug von etwa einer Stunde mit der bhutanischen Fluggesellschaft Druk Air nach Paro. Informationen über weitere Anreisemöglichkeiten nach Bhutan  sowohl per Flug als auch überland findest Du auf meinem Info-Blog über Bhutan .  Der Landeanflug in dem engen Paro-Tal war spektakulär. Von Süden kommend wurde eine enge 180-Grad-Kehre geflogen, um dann aus nördlicher Richtung auf die Landebahn des kleinen Flughafens zuzufliegen. Mit meiner Einreise-Erlaubnis , die ich von der Agentur in Bhutan erhalten hatte, waren die Einreiseformalitäten am Flughafen von Paro schnell und unbürokratisch.

Vor dem Flughafen wartete schon Guide Jigme auf mich, mit dem ich in den nächsten zwei Wochen unterwegs sein würde.  Er hatte einige Zeit in München gelebt, studiert und Deutsch gelernt - der leichte bayrische Akzent war unüberhörbar. Ohne großen Aufenthalt in Paro ging es sogleich in die 80 km entfernte Hauptstadt Thimphu. Den restlichen Samstag und den Sonntag haben wir uns hier intensiv umgeschaut. Den Thimphu Dzong konnten wir dabei leider nur von außen bestaunen, denn er war momentan für Besucher geschlossen.

Dafür hatte ich gleich an meinem ersten Tag in Bhutan großes Glück! In Thimphu fand gerade ein traditioneller Wettbewerb im Bogenschießen, Nationalsport der Bhutaner,  statt. Es war eine Freude dem begeisterten Treiben zuzuschauen. Eigene Erfahrungen mit dem Bogenschießen habe ich dann sehr viel später gemacht. Wenn Dich meine recht amüsanten Erlebnisse dabei interessieren, folge doch einfach meinem Link zur Bhutan-Reise 2018 (12. Tag). Außerdem besuchten wir den Sonntagsmarkt, die Papierfabrik, den Memorial-Chorten und das Royal Takin Preserve hoch über dem Bhutan-Tal in Mohtitang.

Bis heute ist Thimphu übrigens die einzige Hauptstadt der Welt, in der es keine Ampeln gibt. Der Verkehr an der größten und zentralen Kreuzung wird immer noch von einem Schutzmann geregelt.

Thimphu in Bhutan ohne Ampeln Mit fließenden fast tänzerisch anmutenden eleganten Bewegungen wird in Thimphu der Verkehr von Schutzmännern geregelt.

Ganz offensichtlich schätzen die Bhutaner die eleganten, fast tänzerisch anmutenden Armbewegungen sehr. Denn als vor einigen Jahren die Stadtverwaltung  beschlossen hatte, den Schutzmann durch eine Ampel zu ersetzen, war dies wenig erfolgreich. Es wurde geradezu boykottiert. Die Ampel wurde solange von den Bhutanern ignoriert bis sie ihren Schutzmann wieder hatten.

Im nördlichen Thimphu-Tal unternahmen wir eine schöne kleine Tageswanderung zum Chari Kloster und auch zum Tango Kloster.   (Unter diesem Link findest Du weitere Infos zu dieser Tageswanderung in Thimphu bzw. Umgebung und weiteren Regionen.) Diese liegen ein wenig abgelegen hoch oben am Berghang. Nach dem Überqueren des Thimphu Chhu-Flusses über eine sehr schöne überdachte Holzbrücke führt ein bequemer Fußweg durch einen herrlichen Wald hinauf. Für den stellenweise etwas steileren Aufstieg wurden wir mit schönen Ausblicken über das Tal belohnt - auch wenn es leider eiin wenig diesig war. Auf meinem Info-Blog über Bhutan findest Du weitere Hinweise über das Klima in Bhutan und die günstigste Reisezeit.

Schmale Überlandstraßen in Bhutan 2005 Viele Überlandstraßen in Bhutan führen auf abenteuerlicher Route und sind sehr schmal. Inzwischen wurden viele Straßen verbreitert.

Einen ersten Vorgeschmack auf die recht bescheidenen Straßenverhältnisse in Bhutan bekam ich auf meiner ersten Überlandfahrt von Thimphu über Punakha nach Trongsa. Die meisten Straßen waren nur einspurig geteert. Dementsprechend mühsam war es oft voranzukommen. Bei jedem Gegenverkehr mußte zumindest teilweise auf den ungeteerten holprigen Randstreifen ausgewichen und dementsprechend abgebremst werden... Gottseidank gab es nicht so viel Verkehr.

Bei meiner zweiten Bhutan-Reise 2018  waren die Straßenverhältnisse schon erheblich besser. In West- und Zentralbhutan waren fast alle Straßen erweitert worden und hatten nun eine eigene Fahrspur in beiden Richtungen. Dadurch sind die Fahrzeiten in Bhutan inzwischen um einiges kürzer geworden. 

Nachdem wir den Thimphu Dzong nicht besuchen konnten, war ich umso gespannter auf die gewaltigen Klosterfestigen, die überall im gesamten Land verteilt zu finden sind. Innerhalb der trutzigen Klostermauern liegt das eigentliche Kloster, die Unterkünfte der Mönche und oft auch die Provinz- oder Bezirksregierung. Die Festung selbst darf man betreten - lediglich das innere der Klostergebäude ist für Touristen tabu, um das religiöse Leben der Mönche nicht zu stören. Die beiden größten und wichtigsten Dzongs in Punakha und Trongsa haben mich auch am meisten beeindruckt. 

Der Jakar Dzong im Choekor-Tal von Bumthang hat mir jedoch auch sehr gut gefallen.

Besonders beeindruckend fand ich ihn wegen seiner exponierten Lage hoch oben auf einem Felsen über dem Tal. Leider war es so diesig und nebelig, dass ich kein vorzeigbares Bild vom Jakar Dzong habe. Deshalb habe ich mir erlaubt, hier ein Foto von meiner Bhutan-Reise 2018 für Euch einzufügen. 2018 war ich im November/Dezember unterwegs und das Wetter war sehr viel besser mit sehr viel klarer Sicht.

Interessanterweise spricht man immer allgemein vom Bumthang-Tal. Dabei handelt es sich eigentlich nicht um ein Tal, sondern um eine ganze Region mit insgesamt vier Tälern. Wenn man von Trongsa über den Kiki La-Pass nach Bumthang kommt dann fährt zunächst durch das Chumi-Tal. Im Norden liegt das Choekhor-Tal mit dem Hauptort Jakar, im Osten das Tang-Tal und im Süden das Ura-Tal. Dadurch ist Bumthang eine wirklich interesante Station auf einer Bhutan-Reise. Hier kann man gut und gerne zwei bis drei Tage oder sogar länger verbringen. Neben den interessanten Besichtigungen gibt es auch eine Vielzahl von schönen Tageswanderungen und auch mehrtägigen einfachen Trekkingtouren

Eine der ganz großen Höhepunkte meiner Reise war das Klosterfest in Ura im Ura-Tal. Es gibt viele Klosterfeste in Bhutan in nahezu jedem Kloster. Ganz bewußt hatte ich mir jedoch dieses Klosterfest ausgesucht. Ura liegt noch ein klein wenig abseits in der Bumthang-Region und deshalb hoffte ich, dass es nicht so sehr von Touristen besucht wurde. Meine "Rechnung" ging auf, denn ich war tatsächlich fast die einzige Touristin dort und das Kosterfest ein wirklich phantastisches Erlebnis. Zudem ist Ura ein wirklich schönes, sehr interessantes und vor allem wirklich uriges Dorf.

Blick vom Lowa La-Pass in Bhutan Auf dem Weg in's Gangtey- oder Phobjiekha-tal hat man vom Lowa La-Pass bei klarem Wetter einen herrlichen Blick über den Himalaya. Leider war es sehr wolkig.

Auf demselben Weg ging es dann zurück nach Paro. Kurz vor Punakha haben wir allerdings noch einen kurzen Abstecher von der Hauptroute in das Gangtey- oder Phobjiekha-Tal gemacht. Dabei ging es über den 3.360 m hohen Lowa La-Pass. Jigme schaute ein wenig deprimiert. Schon kurz vor dem Pass und auf dem Pass selbst hat man normalerweise einen tollen Blick über die Landschaft bis hin zu den schneebedeckten Eisriesen des Himalaya. An diesem Tag sahen wir leider nichts außer Dunst und Wolken. Das war schon ein wenig enttäuschend und so war für mich ganz klar - irgendwann mußte ich noch einmal nach Bhutan kommen, dann aber zu einer klimatisch günstigeren Jahreszeit mit besserer Sicht.

Das Gangtey- oder Phobjiekha-Tal hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Die Landschaft auf über 3.000 m Höhe ist lieblich und wunderschön. Das Gangtey-Kloster wurde gerade umfassend renoviert. Was für ein Glück, dass ein fertig gestellter Bauabschnitt gerade geweiht wurde als wir dort ankamen. Der Lehm des neuen Tempeldachs wurde von den Einheimischen mit viel Gesang gestampft.

Eine solche Zeremonie hatte ich das erste Mal auf meiner Tibet-Reise 1992 im Potala in Lhasa erlebt. Unglaublich gefreut hatte ich mich aber über diese Zeremonie in Tsetang im Kloster Thongdral. Es war so gut zu wissen, dass dieser alte tibetische Brauch trotz all der Wirren und Repressalien durch die chinesischen Besatzung überlebt hatte - und das bis zu meiner Tibet-Reise 2019.

Blick auf das Tigernest in Paro Das Taktsang Kloster, besser bekannt unter dem Namen Tigernest, klebt hoch oben an der Felswand über dem Paro-Tal.

Schließlich gelangten wir nach langer Fahrt zurück nach Paro. Einen Tag hatte ich hier eingeplant für Besichtigungen. Den hatten wir hauptsächlich dem Taktsang Kloster - besser bekannt als Tigernest - gewidmet. Das war mir in Paro das wichtigte. Wir machten uns schon recht früh auf den Weg, damit es während des Aufstiegs nicht zu heiß werden würde. Aber es wurde ziemlich heiß - kein Wunder - es war ja schon Mai. Deshalb fühlte ich mich nicht ganz so fit und so wanderten wir nur bis zur "Cafeteria". Hier gibt es ein kleines Restaurant an einem Aussichtspunkt, der dem Tigernest direkt gegenüber liegt. Schon von hier aus war der Blick phantastisch.

Wenn Du etwas mehr über die Wanderung hinauf zum Tigernest erfahren möchtest, dann findest Du auf meinem Info-Blog über Bhutan etwas mehr darüber unter Tageswanderungen in Bhutan unter dem Punkt "Paro und Umgebung".

Am Abend trafen wir dann bereits erste Vorbereitungen für unsere Trekking-Tour, die morgen beginnen sollte. Von Paro wollten wir auf dem Druk Path Trek über die normalerweise aussichtsreichen Höhenzüge nach Thimphu wandern. Der Druk Path Trek gehört - je nachdem wieviel Zeit man sich läßt - zu den einfachen bis mittelschweren Trekkings. Für mich wären sechs Tage optimal gewesen, denn ich bin keine sehr ausdauernde Trekkerin. Aber ich konnte bzw. wollte mir nur fünf Tage Zeit lassen. Ganz ambitionerte und starke Wanderer gehen die Strecke auch locker in vier Tagen. Wenn Du mehr erfahren möchtest, dann findest Du unter dem folgenden Link ausführliche Informationen zu einfachen, mittelschweren und schweren Trekkingtouren in Bhutan auf meinem Info-Blog über Bhutan.

Wir machten noch letzte Einkäufe und inspizierten noch einmal die Campausrüstung. Dann genossen wir das letzte Mal unsere Hotelzimmer, denn ab morgen würden wir das gemütliche Bett mit dem Schlafsack im Zelt tauschen.

Blick über das Tal von Paro in Bhutan Vom Nationalmuseum reicht der Blick über das ganze Paro-Tal und über die alte überdachte Holzbrücke über den Paro Chhu-Fluss.

Ganz früh am Morgen brachen wir auf. Vom Hotel fuhren wir zunächst zum Nationalmuseum im Ta Dzong. Zusammen liegt der Ta Dzong mit dem Paro Dzong am östlichen Berghang hoch über dem Paro-Tal. Hier legten wir einen kurzen Besichtigungsstop ein. Der Blick von hier oben über das Paro-Tal und die alte überdachte Holzbrücke über den Paro Chhu-Fluss war traumhaft.

Wir fuhren noch ein wenig weiter den Berg hinauf, bis wir zur vereinbarten Stelle kamen, wo unseren Ponyhirten mit ihren vier Tragtieren schon auf uns warteten. Das Gepäck wurde auf die Tiere verladen und dann stiegen wir munter bergauf. Die erste Etappe  bis zum Jili Dzong ist mit 7 km eigentlich nicht allzu weit. Dennoch hat sie es in sich! Von 2.570 m geht es in ständigem Bergauf bis auf 3.480 m - vorbei an vereinzelten Gehöften, an Obstbaum-Plantagen, durch einen urigen Wald und später über eine Hochwiese. Immer wieder boten sich herrliche Ausblicke zurück über das Paro-Tal.

Der zweite Tag führte vom Jili Dzong nach Jangchulakha. Auf den zehn Kilometern ging es lange Zeit durch herrliche urige Wälder. Nadelwälder wechselten sich mit unzähligen riesigen Rhododendron ab. Leider blüten die noch nicht - dafür war es hier oben auf über 3.500 m wohl noch ein wenig zu früh. Die Luftfeuchtigkeit war jetzt um diese Zeit, in der es schon langsam auf den Monsun zuging, sehr hoch. Teilweise waren die Bäume über und über mit Moosen und Flechten bedeckt.

Heute sollte es nach zum Jimelang Tsho gehen. Unser dritter Trekkingtag präsentierte sich allerdings mit einem ziemlich nasskalten "Sauwetter". Eine Stunde stapften wir tapfer im nasskalten Nebel bergauf, um dann einem Bergrücken in ständigem Auf und Nieder zu folgen. "Schlimmer geht immer" - zu allem Überfluss fing es später auch noch an zu schneien. In kurzer Zeit waren die Wege durch den Schnee und die voraus laufenden Tragtiere aufgeweicht. Die steilen Abwärts-Passagen wurden zu einer ziemlichen Rutschpartie. Gottseidank hatten wir auch heute nur 11 km zu laufen und so waren wir froh, als wir die Zelte am See aufschlagen konnte.

Während wir die Zelte aufbauten war es bitterkalt! Mit allem hatte ich gerechnet - aber nicht, dass wir im Mai auf etwas mehr wie 3.500 m noch Handschuhe brauchen würden.

Später klarte es auf. So schnell wie der Schnee gekommen war - so schnell verschwand er unter den Sonnenstrahlen wieder. Aber die Kälte blieb. In Windeseile hatten die Ponyhirten ihre Tragtiere versorgt. Dann gingen wir alle miteinander in die umliegenden Büsche, um Holz für ein wärmendes Lagerfeuer zu sammeln. Da konnten wir uns wenigstens aufwärmen. Dann noch schnell ein einfaches Abendessen und dann ging es auch schon in den warmen Schlafsack.

Frühstück in der Morgensonne am See Am Morgen strahlt die Sonne am Jimilang Tsho-See und bietet Gelegenheit im Freien zu frühstücken.

Überraschung beim Aufstehen! In der Nacht hatte es wieder geschneit. War das kalt an diesem frühen Morgen! Sofort versammelten wir uns wieder an dem neu entfachten Feuer. Einige Zeit später hatten sich die Wolken jedoch verzogen und die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel. Was gibt es schöneres als im Freien in der Sonne am See zu frühstücken in den Bergen und am Ufer eines so schönen klaren Bergsees.

Ausgerechnet heute lag die längste Tagesetappe vor uns - 21 rutschige Kilometer auf verschneiten Wegen. Vom Jimilang Tsho-See kämpften wir uns elf Kilometer bis zum Simkotra Tsho-See auf 4.100 m. Beim sechs-tägigen Druk Path Trek würde man hier noch einmal die Zelte aufschlagen. So mussten wir jedoch noch einmal zehn Kilometer weiter bis nach Phajodjing, das schon in der Nähe von Thimphu auf 3.750 m lag. Die Landschaft war berauschend schön und abwechslungsreich. Wie schade, dass wir gerade auf dieser Etappe so wenig Zeit hatten.

 

Unsere letzte Nacht im Zelt - unser letztes Frühstück. Heute sind es nur wenige Kilometer hinunter in Richtung Thimphu. Schon nach wenigen Kilometern treffen wir auf die Straße, wo wir abgeholt werden und auf direktem Weg zum Hotel fahren.

Was für eine schöne Trekkingtour, auch wenn die Witterungsverhältnisse uns den einen oder anderen Streich gespielt hatten und das ganze dadurch etwas anstrengender geworden war.

Überlandstrecke von Thimphu nach Phuntsholing Eine letzte Überlandfahrt führt auf abenteuerlicher Strecke von Thimphu hinunter in's Tiefland. Noch einmal konnten wir die endlosen Wälder entlang der gesamten Strecke bestaunen.

Gleich am nächsten Tag hieß es auch schon Abschied nehmen. Die letzten 175 km brachten mich von Thimphu auf 2.330 m hinab in's bhutanische Tiefland nach Puntsholing, das gerade einmal auf 295 m liegt. Große Abschnitte der Strecke waren 2005 noch "under construction". So war die Fahrt mit kurzer Mittagspause nahezu tagfüllend.

Nach der letzten Übernachtung in Puntsholing verließ ich Bhutan mit Wehmut und Abschiedsschmerz. Die Ausreiseformalitäten waren mindestens so unbürokratisch wie die Einreiseformalitäten. Die letzten Schritte durch das große Grenztor und Bhutan lag hinter mir. Obwohl ich nur wenige Meter gegangen war, war ich "mit einem Schlag" in einer anderen Welt. Bhutan hatte ich als so angenehm ruhig empfunden - ruhig, was die Lautstärke im allgemein und die wohltuende Gelassenheit der Menschen im besonderen angeht. Klischee - Klische, aber nach meinem Empfinden gehen die Uhren in Bhutan tatsächlich um einiges langsamer als in den meisten anderen Staaten.

Krasser kann der Unterschied innerhalb weniger Schritte kaum sein. Auf der anderen Seite des großen Grenztores stand ich sofort im brodelnden indischen Leben. Gehupe - Geschrei - quirrlige Geschäftigkeit und Lärm überall. Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt!

Guide Lui aus Darjeeling Gemeinsam mit Lui war ich zwei Wochen in Sikkim, West Bengalen und auf dem Singhalila Ridge Trek unterwegs.

Einen Moment später kam ein netter, tibetisch aussehender junger Mann auf mich zu und schaute mich fragend an. Ob ich Gaby sei? Gegenfrage: Bist Du Lui? Ja, er war! Die nächsten zwei Wochen würden wir zusammen im nordindischen Himalaya in Sikkim, West Bengalen und auf dem Singhalila Ridge Trek unterwegs sein. Wir hatten auf Anhieb eine gemeinsame "Wellenlänge". Kaum, dass ich die Einreiseformatlitäten für Indien erledigt hatte und wir im Auto gen Westen fuhren waren wir schon mitten im ersten interssanten Gespräch...

Wenn Dich meine Reise-Erlebnisse in Sikkim, Darjeeling und auf dem Singhalila Ridge Trek interessieren, dann findest Du einen ersten Einblick unter dem folgenden Link zur meiner Indien-Reise 2005

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