Unglaublich, dass ich seit fast 30 Jahren in Asien unterwegs bin und bis heute die Tempel von Ankor noch nicht gesehen habe. Nachdem Kambodscha nach der langen Corona-Reise-Abstinenz seine Grenzen wieder geöffnet hat, möchte ich endlich hin, solange noch nicht wieder so viele Touristen unterwegs sind.

Eine knappe Woche habe ich schon allein für Siem Reap und Umgebung geplant, um den heiligen Berg Phnom Kulen, die phantastischen Tempel von Angkor und den wunderbaren und wirklich beeindruckenden Tonle Sap-See mit den schwimmenden Dörfern und den Dörfern auf Stelzen zu erkunden. Das ist richtig viel Zeit habe ich anfänglich gedacht. Und trotzdem hätte es noch einiges mehr sein dürfen! Herrlich, in den wunderbaren Tempelstätten mit nur mit wenigen anderen Besuchern unterwegs zu sein - kein Anstehen - kein Drängeln um den schönsten Platz zum Fotografieren. Am liebsten würde ich gleich noch einmal hin!

Kambodscha-Karte mit den Provinzen

Durch Angkor ist die Provinz Siem Reap und ihre gleichnamige Hauptstadt die am meisten besuchte Region in Kambodscha. Von ca. 10 Mio. Touristen in 2019 ist die Rede. Die meisten bleiben jedoch nur zwei bis drei Tage, um in einem Schnelldurchlauf einige der Tempel von Angkor zu besichtigen und eventuell noch eine kurze Bootsfahrt auf dem nahe gelegenen Tonle Sap zu einem der schwimmenden Dörfer zu unternehmen. Schade, denn sowohl die Stadt als auch die gleichnamige Provinz im Norden von Kambodscha hat so viel mehr zu bieten.

Jetzt in der "Kurz-nach-Corona-Zeit" macht Siem Reap auf mich einen eher beschaulichen Eindruck. Wie es hier vor Corona mit 10 Mio. Touristen "ausgesehen" haben mag kann ich mir nur schwer vorstellen. Deshalb bin ich sehr froh JETZT hierher gekommen zu sein.

Beschauliches Städtchen Siem Reap Zwar ist Siem Reap immerhin die viertgrößte Stadt in Kambodscha, aber trotzdem immer noch - gerade jetzt in der "Nach-Corona-Zeit" ein beschauliches Städtchen.

Die schmucke Kleinstadt Siem Reap ist der Dreh- und Angelpunkt! Sie liegt gerade mal knapp sechs Kilometer von Angkor Wat im Norden und zehn Kilometer vom Tonle Sap See im Süden entfernt. Entsprechend ausgeprägt ist die touristische Infrastruktur. Es gibt unzählige Unterkünfte vom einfachsten Gästehaus bis hin zur 5*-Luxusherberge. Auch die Auswahl an Restaurants ist riesig. Hier findet mit Sicherheit jeder etwas für seinen Geschmack - sogar den deftigen Schweinebraten. Außerdem warten "Heerscharen" von Guides vieler Sprachrichtungen sowie Tuk Tuk- und Taxifahrer auf Gäste.

Nach dem langen Flug bin ich froh endlich im Hotel zu sein. Im Anjali Boutique Hotel habe erst einmal kaum einen Blick für die schöne Unterkunft sondern nur eines im Sinn - ein oder zwei Stündchen schlafen. Später schaue ich mich erst mal etwas näher um.

So schön und stylisch das Hotel auch ist - es liegt etwa zehn Minuten Tuk Tuk-Fahrt vom Zentrum entfernt und weitab von allen Restaurants und Geschäften. Ich empfinde es als einigermaßen lästig am späten Abend nach dem Bummeln und Abendessen noch auf Tuk Tuk-Suche zu gehen, um zum Hotel zurückzufahren. Ein Hotel direkt in der Innenstadt wäre für mich sehr viel praktischer und angenehmer gewesen, denn Siem Reap hat viel Kurzweiliges für seine Besucher zu bieten.

Übernachten im Zentrum von Siem Reap

Somadevi Angkor Resort & Spa in Siem Reap Das Somadevi Angkor Resort & Spa - nicht zu verwechseln mit dem Somadevi Hotel - liegt ganz zentral nur wenige Gehminuten zum Zentrum in Siem Reap

Die Auswahl an Unterkünften in Siem Reap ist riesengroß. Unter booking.com werden in Siem Reap über 400 Hotels aller Kategorien und Preisklassen aufgelistet. Auch direkt im Stadtzentrum in Laufweite zum Nachtmarkt, dem "Alten Markt" und der Central Market Street gibt es eine Vielzahl von Unterkünften in allen Preiskategorien. Dabei verfügen oftmals Gästehäuser der gehobenen Kategorie oder einfache Mittelklassehotels sogar schon über einen Swimmingpool:

Einfache Gästehäuser wie z.B. das Sam So Gästehaus oder das Seven Cancles (etwa 1 km bis zum Stadtzentrum südlich vom Siem Reap Fluss gelegen) bieten Zimmer mit Bad/WC schon ab 14 € / 17 €; Frühstück wird ebenfalls serviert, muss aber extra bezahlt werden. Sehr günstig liegt auch Le Water Villa für 18 € incl. Frühstück einen knappen Kilometer östlich von der Pub Street.

Einfache Mittelklassehotels um die 3* gibt es bereits ab 30 € das Zimmer, also für zwei Personen incl. Frühstück. Hier gefällt mir das Neth Socheata Hotel (ca. 600 m von der Pub Street) oder Uncle Sam's Villa sehr gut.

In der gehobenen Mittel- und Luxusklasse 4-5* ist die Auswahl an Unterkünften im Stadtzentum ebenfalls groß. Hier ist mir besonders das Steung Siem Reap Hotel ab 72 € pro Zimmer incl. Frühstück aufgefallen. Es liegt im wahrsten Sinne des Wortes direkt "um die Ecke" zur Pub Street. Etwas weiter entfernt, aber immer noch zentral liegt das Somadevi Angkor Resort & Spa ab 61 € für das Doppelzimmer

Bei meinem nächsten Besuch in Siem Reap - und es steht fest, dass ich noch einmal dorthin möchte - ist es mir besonders wichtig, dass das Gästehaus oder Hotel in Laufweite zum Zentrum liegt.

Lecker Essen im Zentrum von Siem Reap

Wannimmer ich in Asien unterwegs bin freue ich mich auf die einheimische Küche. Die Auswahl an Restaurants mit kambodschanischer Küche ist groß. Wärmstens empfehlen kann ich "Khmer Kitchen" direkt an der Ecke der 9. Straße zur 2 Thnou Street. Hier koste ich zum  ersten Mal "Amok", ein mildes kambodschanisches Curry-Gericht, das mit Reis und einer Fleischeinlage wie Hühnchen oder Fisch serviert wird. Es ist einfach nur köstlich!

Mindestens genauso viele Restaurants mit internationaler Küche sind im Angebot. Ganz lecker esse ich z.B. auch im indischen Restaurant "Curry King" in der 11. Straße Ecke 9. Straße/Pub Street. Aber auch viele andere Geschmacksrichtungen sind in der Innenstadt von Siem Reap vertreten. Hier findet mit Sicherheit jeder etwas für seine kulinarischen Gelüste.

Mindestens ebenso beliebt und kulinarisch interessant sind die zahlreichen Streetfood-Stände rund umd den Psar Chaa-Markt/Old Market mitten im Zentrum, auf dem Nachtmarkt und auf der anderen Seite des Siem Reap-Flusses entlang der Fluss-Promenade. Die Auswahl ist gewaltig und viele Streetfood-Stände bieten kleine Tischchen und Stühle, um die kleinen Mahlzeiten direkt im Freiluft-Restaurant an Ort und Stelle gemütlich zu genießen.

Nachtleben in der legendären Pub Street

Wer nach einem langen Tempel-Tag am Abend noch ein wenig unterwegs sein will ist in der Pub Street und den angrenzenden kleinen Gassen mitten im Zentrum genau richtig.

Pub Street in Siem Reap In der Pub Street im Zentrum von Siem Reap reiht sich Restaurant and Restaurant. Hier gibt es lecker Essen jeder nationalen und internationalen Geschmacksrichtung.

Verfehlen kann man die Pub Street nicht, denn sie ist ansprechend dekoriert mit Leuchtwürfeln. Hier, in der "Street 8, wie die Pub Street offiziell heißt, kann man in entspannter Dinner-Atmosphäre oder bei einem leckeren Cocktail den Tag ausklingen lassen. Restaurant reiht sich an Restaurant garniert mit Kneipen, Bars und Nachtclubs. Für die ganz späten Nachschwärmer gibt es auch einige "Late Night Bars".

Unternehmungen in Siem Reap für einen kurzweiligen Abend

Neben den kulinarischen Genüssen bei einem schönen Abendessen in netter Atmosphäre bietet Siem Reap noch viele Möglichkeit für die kurzweilige Abendgestaltung.

Besuche auf einem der vielen lebhaften Märkte

Den Besuch des großen Psar Chaa-Markt/des Old Market musst Du nicht extra einplanen. Wenn Du im Zentrum unterwegs bist kommst Du zwangsläufig dort vorbei, denn er liegt ganz in der Nähe der legendären Pub Street. Die meisten Stände befinden sich innerhalb der riesigen Markthalle. Obwohl der Alte Markt viel von Touristen besucht wird spürt man hier trotzdem noch die authentische traditionelle Marktatmospäre, denn täglich kommen viele Einheimische hierher um ihre frischen Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Egal, was man sucht - hier wird man bestimmt fündig!

Das Treiben auf dem Open Air-Nachtmarkt ist auch immer wieder sehenswert. Zum einen gibt es den Nachtmarkt in der nördlichen Parallelstraße zur Pub Street und die Angkor Night Market Street. In den angrenzenden Straßen, die die verschiedenen Märkte miteinander verbinden, reihen sich ebenfalls Geschäft an Geschäft.

Spa & Wellness-Zentren, Massage Salons & Co.

In der 11. Straße, von der die Pub Street in der Nähe vom Restaurant "Curry King" abzweigt, bieten eine große Anzahl von Spa & Wellness-Zentren und Massage Salons ihre Dienste an. Das hat überhaupt nichts "Anrüchiges". Es werden gute Wellness-Dienstleistungen angeboten und zwar teilweise zu wirklich günstigen Preisen.

Fußmassage in einem der Wellness-Zentren In der 11. Straße im Zentrum von Siem Reap reiht sich Wellness-Salon an Wellness Salon. Hier werden teilweise wirklich gute Massagen wie z.B. Fußmassagen oder Nackenmassagen für wenig Geld angeboten.

Hier gönne ich mir nach meinem ersten Angkor-Tempel-Tag eine wunderbare einstündige Fußmassage, bei der nicht nur meine platt gelaufenen Füße verwöhnt werden, sondern auch die Beine bis hinauf zu den Knien. Meine Füße fühlen sich danach an wie "neu geboren" und ich habe fast das Gefühl anschließend auf Wolken daher zu schweben... Zusätzlich zu der einen Stunden Fußmassage gibt es noch eine zehn-minütige Nackenmassage - eine wahre Wonne! Das alles für gerade einmal acht US-Dollar. Das hätte ich mir gerne jeden Abend gegönnt, aber dafür blieb leider keine Zeit.

Fisch-Spa für die Füße und die Unterschenkel

Fisch-Spa in Siem Reap In den Wasserbecken befinden sich kleine Fische, die sofort beginnen die Hornhaut der Füße und andere abgestorbene Hautschuppen abzuknabbern.

In einem der zahlreichen Fisch-Spas kannst Du dir deine Füße und die Haut der Unterschenkel auf besondere Art pflegen lassen. Die Füße werden in Wasserbecken getaucht, in denen zahlreiche kleine Fische sofort beginnen, Hornhaut und andere abgestorbene Hautschuppen von Füßen und Unterschenkeln zu knabbern. In Deutschland kennt man diese "Fisch-Pediküre" bisher nur wenig. In einigen Ländern Ost- und Südostasiens wird das schon seit vielen Jahren angeboten. Dabei sollen die Fische auch helfen, Hautkrankheiten zu heilen.

Fisch-Spa in Siem Reap Die Haltung der kleinen Fische in den Wasserbecken zum Abknabbern der Hornhaut und Hautschuppen ist in Deutschland unter Tierschützern sehr umstritten.

Die kleinen Fische für Fisch-Spas zu nutzen wird allgemeiin sehr kontrovers diskutiert. Von Tierschützern wird das häufit als Tierquälerei bezeichnet. Der Lebensraum der Fische in den kleinen Becken, in denen sie zu hunderten zusammengefercht sind ist alles andere als optimals. Zudem lassen die Fisch-Spa-Eigentümer die Tiere häufig hungern, damit sie sich dann auf die Hornhaut und Hautschuppen der Kunden stürzen, obwohl dies in der freien Natur nicht ihrer normalen Ernährungsweise entspricht. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er mal ein Fisch-Spa ausprobieren möchte oder nicht.

Apsara - der Tanz der himmlischen Nymphen

Apsara-Tänzerinnen in Angkor Tom Der Bayon Tempel in Angkor Tom wird von einer Vielzahl von filigranen Reliefs mit Apsara-Tänzerinnen geziert.

Nachdem ich beim Besuch der Angkor Tempel die vielen beeindruckenden Skulpturen der Apsara-Tempeltänzerinnen bewundern durfte ist der Besuch einer klassischen Apsara Tanz-Show schon fast ein Muss! Alllein in Angkor Wat kann man die Apsaras auf über 1.800 Reliefs bewundern. Oft werden sie auf einer Lotus-Blüte tanzend dargestellt. Sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus haben die Tempeltänzerinnen eine große Bedeutung. Entsprechend wertschätzend, detailreich und faszinierend sind die Darstellungen auf den vielen Wandreliefs.

Wandreliefs der Apsara-Tänzerinnen im Bayon Tempel Einige der sehr schönen Reliefs von Apsara-Tänzerinnen finden wir im Bayon Tempel von Angkor Tom.

Schon im 9. Jahrhundert zeugen erste Überlieferungen davon, dass der klassische Khmer-Tanz große Bedeutung hatte. Die Tänzerinnen und Tänzer wurden als Boten zwischen Menschen und den Göttern verehrt. Der Tanz der Apsaras war eine besondere Form dieses Tanzes. Hierfür wurden seinerzeit die hübschesten Mädchen des Reiches ausgewählt und zu Tänzerinnen ausgebildet, die ausschließlich für die königliche Familie tanzten.

Apsara-Tanz in Siem Reap Auf vielen Bühnen gibt es heute wieder Apsara-Tanzaufführungen in Siem Reap.

Dann kam das Pol Pot-Regime und die Roten Khmer, denen jede Form von intelektuellem Leben ein Dorn im Auge war. Für sie zählte auch der Tempeltanz dazu und so wurden 90% aller Tänzerinnen und Tänzer getötet. Neben dem unaussprechlichen persönliche Leid, das damit verbunden war, war es auch der Verlust an Wissen, Kunst und Fähigkeiten schrecklich. Der Apsara-Tanz hat sich jedoch  interessanterweise in dieser schlimmen Zeit zu einem verbindenden Element für die geflüchteten Kambodschaner entwickelt und sie an ihre gemeinsame Identität erinnern.

Apsara Tanz-Show in Siem Reap Die Ausbildung zur Apsara-Tänzerin dauert viele Jahre. Es gibt über 1.500 Bewegungsabläufe, die es zu erlernen gilt.

In mühevoller Arbeit wird bis heute das alte Wissen zum Apsara-Tanz wieder zusammengetragen und in mehreren Ausbildungszentren wird in Kambodscha heute wieder der klassische Tempeltanz gelehrt. Die Ausbildung dauert viele Jahre bis die Tänzerinnen die vielen komplexen Bewegungen, die besonders weich und fließend sein müssen, erlernt haben. Dabei werden nicht nur einfache Geschichten aus dem täglichen Leben und der Natur erzählt sondern auch aus der Mythologie Kambodschas. Seit 2008 wurde der Apsara-Tanz sogar in die Liste des Immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Apsara Tanz in Siem Reap Viele der Apsara Tanz-Shows in Siem Reap oder auch in anderen Städten werden als Dinner-Shows angeboten.

In Siem Reap gibt es eine Vielzahl von Apsara-Tanzshows, die alle sehr empfehlenswert sind und meistens als stilvolle Dinner-Show angeboten werden, z. B. im Raffles Grand Hotel d'Angkor schönen Hotelgarten, im Apsara Theater & Restaurant im Angkor Village Hotel oder im Koulen Restaurant. 

Phare Zirkus in Siem Reap - Manege frei für den guten Zweck

Akrobatik im Phare-Zirkus in Siem Reap Phare ist kein Zirkus im klassischen Sinne sondern eine hochklassige Akrobatik-Show und auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn man nicht viel Zeit hat in Siem Reap.

Einen Zirkus auf einer Reise zu besuchen habe ich bisher immer eher für Zeitverschwendung gehalten. Der Phare Zirkus ist allerdings etwas ganz besonderes. Er ist kein Zirkus im klassischen Sinne sondern eine hochklassige Akrobatik-Show. Dass der Zirkus 2018 eine Einladung zum Sziget-Festival in Ungarn erhielt und es einige der Darsteller sogar in den berühmten Cirque du Soleil geschafft haben, spricht für sich.

Akrobatik im Phare Zirkus in Siem Reap Die Einnahmen aus dem Phare Zirkus unterstützen die Künstlerschule der NGO Phare Phonleu Selpak in Battambang.

Den ersten öffentlichen Auftritt hatte der Phare Zirkus 2013. Damit begann eine Erfolgsgeschichte. Selbst jetzt in der Nach-Corona-Zeit waren die meisten der 300 Plätze rund um die Manege in dem großen Zelt, das tatsächlich an ein Zirkuszelt erinnert, besetzt. Die großartige Akrobatik ist eingebettet in Szenen des kambodschanischen Künstlerschule Phare Ponleu Selpak in Battambangf-Alltages und bietet ca. anderthalb Stunden kurzweilige und amüsante Unterhaltung.

Die Musiker und Akrobaten des Phare Zirkus haben ihre Fähigkeiten an der Schule der gemeinnützigen Organisation Phare Ponleu Selpak in Battambang erlernt, was soviel bedeutet wie "Der Glanz der Künste". Hier erhalten Kinder aus schwierigen Verhältnissen nicht nur Unterricht in Kunst, Musik und Artistik sondern auch eine gute Schulbildung. Viele der Schüler sind Waisen, ehemalige Straßenkinder oder stammen aus sehr armen Familien. Die Schule wird neben Spenden auch mit den Einnahmen aus dem Phare Zirkus finanziert.

Nach diesem begeisternden Besuch im Phare-Zirkus habe ich auf meiner Weiterreise mit großem Interesse auch die Künstlerschule Phare Ponleu Selpak in Battambang besucht.

Baphuon Tempel in Angkor Tom Von der obersten vierten Galerie hat man aus ca. 30 Metern Höhe einen faszinierenden Ausblick auf die umliegende Dschungellandschaft.

Nach vielen interessanten Reiseberichten und Fernseh-Dokumentationen über die Tempel von Angkor sind meine Erwartungen riesengroß. Die Realität übertrifft das alles bei weitem. Erfürchtiges Staunen über diese gewaltigen Tempelruinen, die majestätisch in den Himmel zu wachsen scheinen - umgeben von einem idyllischen Urwald, der die alten Gemäuer schon fast ganz für sich vereinnahmt hatte.

Steinrelief mit Kampfszene Die Außenmauern des großartigen Bayon Tempels in Angkor Tom sind über und über mit herrlichen Steinreliefs geschmückt. Hier die Darstellung einer Kampfszene.

In den mystischen Gemäuern scheinen die Sagen und Mythen von gigantomanischen Herrschern, ihren Kämpfen und Siegen lebendig zu werden. Von all den Menschen, die die prächtigen Monumente in vielen Jahrzehnten im Schweiße ihres Angesichtes Stein für Stein gemauert haben. Hunderte Meter schönster Steinreliefs erzählen die Geschichten aus vergangenen Zeiten, in denen besonders die Apsaras, die himmlischen Nymphen, eine große Rolle spielten.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Asien Zu den wirklich beeindruckenden Monumenten in Asien gehört der Registan Square, die Shwedagon Pagode, Bagan, Bodnath, das Taj Mahal, deer Potala und natürlich Angkor Wat.

Die Tempel von Angkor begeistern und verzaubern! So ehrfürchtig berührt war ich bisher nur selten. Vielleicht noch beim Besuch des Registan Platzes in Samarkand?! Der Shwedagon Pagode in Yagon?! Dem Pagodenfeld in Bagan?" Dem Taj Mahal in Agra?! Der Bodnath Stupa in Kathmandu oder dem Potala-Palast in Lhasa?! Die Felsenstadt Petra fällt mir noch ein, aber die habe ich leider selbst noch nicht besucht.

Angkor Wat - Blick von der 3. Terasse Bis hinauf auf die 3. Terasse des Haupttempels kann man heute steigen. Früher war dies nur den Königen vorbehalten, den der Tempel galt als Wohnstatt des Gottes Shiwa.

Etwa 400 km² umfasst der weitläufige "Archäologische Park von Angkor". Hier befinden sich neben den bekanntesten und schönsten Tempeln von Angkor Wat, Bayon, Ta Prohm und der Tempelstadt Angkor Tom noch einge tausend weitere Tempel und Heiligtümer. Archäologen vermuten, dass auf dem Höhepunkt des historischen Khmer-Reiches über eine Million Menschen auf etwa 1000 km² in der Region gelebt haben.

Wann ist die beste Reisezeit für die Tempel von Angkor?

Was für fast alle Reiseziele in Asien gilt passt auch auf Kambodscha. Klimatisch sind die Monate Oktober bis März die günstigsten. Damit umgeht man die Monsunzeit mit recht hohen sommerlichen Temperaturen, einer hohen Luftfeuchtigkeit und vielen Regenfällen. Im März und Oktober kann es mit 30-35 Grad noch recht heiß sein, aber die Regenfälle sind merklich weniger. Die Zeit von November bis Februar würde ich persönlich bevorzugen. Im Dezember liegen die Temperaturen z.B. bei sehr angenehmen 20 bis 25 Grad.

Wie sind die Öffnungszeiten für Angkor?

Das Angkor Ticket-Office (südlich von Angkor Wat) ist täglich von 5 Uhr am Morgen bis 17.30 Uhr am Abend geöffnet. Am besten besorgst Du Dir Dein Ticket schon am Vorabend vor dem geplanten ersten Besuchs. Uhr werden bereits die Tickets für den Folgetag ausgestellt. Dann kannst Du es an diesem Abend auch schon für den Besuch zum Sonnenuntergang benutzen, ohne dass dieser Tag mitgezählt wird. Außerdem hast du dann schon Dein Ticket schon, wenn Du am nächsten Morgen vielleicht zum Sonnenaufgang dort sein möchtest, denn die Schlage könnte lang sein, insbesondere wenn es um ein 1-Tages-Ticket geht.

Angkor Wat und der kleine Tempel Srah Srang öffnen morgens bereits schon um 5 Uhr, da man von hier aus besonders gut den Sonnenaufgang erleben kann. Um 17.30 Uhr schließen die Tempel am Abend.

Phnom Bakheng und Pre Rup sind von 5 Uhr am Morgen bis 19 Uhr am Abend geöffnet. Beide Tempel sind besonders beliebt um den Sonnenuntergang zu erleben und zu fotografieren.

Alle weiteren Tempel sind von 7.30 Uhr am Morgen bis 17.30 Uhr am Abend geöffnet.

Das Angkor Eintrittsticket

Eintrittsticket für die Tempel von Angkor

ist das wichtigste Dokument, das Du beim Besuch der Angkor Tempel immer dabei haben musst. Schon auf der Anfahrt von Siem Reap nach Angkor wird das Ticket an zwei Checkposts kontrolliert. Der erste Kontrolleur stanzt dann ein Loch in den Ticketrand, damit die Anzahl der Besuchstage genau nachvollzogen werden können. Auch an jedem Tempel-Eingang stehen Kontrolleure, die sich die Tickets ganz genau anschauen. Das Angkor Ticket ist nicht übertragbar. Deshalb wird es mit einem Foto gedruckt.

Angkor Eintrittsticket online oder im Angkor Ticket-Shop?

Auch in Kambodscha hat das Digital-Zeitalter Einzug gehalten. Besonders in der besucher-armen Corona-Zeit wurden viele Verbesserungen und Modernisierungen vorgenommen. So gibt es inzwischen auch die Möglichkeit die verschiedenen Varianten des Angkor-Tickets schon vorab von Zuhause aus vorzubestellen. Auf der Homepage von Angkor Enterprise ist der Bestellprozess schnell erledigt.

Online-Bestellung des Angkor-Tickets Auf dem Portal von Angkor Enterprise kann das Angkor Ticket in wenigen Schritten einfach bestellt werden.

  • Auswahl des gewünschten Tickets (Gültigkeitsdauer 1 Tag, 3 Tage oder 7 Tage)
  • Online-Konto erstellen - entweder mit E-Mail-Adresse und einem selbst gewählten Passwort, alternativ mit Deinem Facebook- oder Google Account.
  • Auswahl des Tickets für "Angkor World Heritage" oder für die "Kohker Tempel"
  • Auswahl der Gültigkeitsdauer
  • Hochladen eines Fotos und Eingabe des Geschlechts, der Altersgruppe und der Nationalität
  • Abschließen des Bestellprozesses und Bezahlung per Kreditkarte oder Paypal

Das Angkor-Ticket kommt dann per E-Mail als PDF-Datei. Es muss noch nicht einmal ausgedruckt werden. Es ist ausreichend, wenn man das Ticket auf dem Handy vorzeigt.

Falls Online-Bestellungen nicht so ganz Dein Ding sind dann ist ja immer noch der Angkor Ticket-Schalter für Dich da. Hier musst Du Dich nicht mit Foto, Kreditkarte oder Paypal "herumschlagen". Es reicht Bargeld oder Deine Kreditkarte (Master, Visa, Union Pay, JCB, Discover und Diners Club) und ein freundliches Lächeln in die Webcam, mit der das Foto für das Angkor-Ticket gemacht wird.

Angkor Ticket-Preise und Ticket-Gültigkeit

Für den Besuch der Angkor Tempel gibt es drei verschiedene Tickets zur Auswahl:

  • 1 Besuchstag        für 37 US$  ⇒  Nutzung innerhalb von 5 Tagen nach dem Ausstellungstag
  • 3 Besuchstage     für 62 US$  ⇒  Nutzung innerhalb von 10 Tagen nach dem Ausstellungstag
  • 7 Besuchstage     für 72 US$  ⇒  Nutzung innerhalb von 30 Tagen nach dem Ausstellungstag

Die Preise gelten nur für ausländische Besucher.
Die Eintrittsgebühr kann nur in US-Dollar bezahlt werden und nicht in kambodschanischen Riel.
Für Kinder unter 12 Jahren muss kein Eintritt bezahlt werden.
Ermäßigung für Schüler oder Studenten gibt es leider keine.
Kambodschaner müssen für den Besuch von Angkor keine Eintrittsgebühren bezahlen!

Bei dem 3- oder 7-tägigem Ticket müssen die Besichtigungstage nicht zwingend hintereinander stattfinden sondern in einem Zeitraum von 10 bzw. 30 Tagen.

Angkor entdecken mit Fahrrad, E-Bike, Tuk Tuk oder Taxi?

Das ist letztendlich eine Frage, was Dir mehr zusagt, wieviel Zeit Dir zur Verfügung steht und wieviel Du für den Transport ausgeben kannst oder willst.

Angkor Wat mit dem Fahrrad Die Tempel von Angkor kann man ganz wunderbar auch mit dem Fahrrad erkunden. Die Fahrstrecken sind recht flach und daher angenehm zu radeln.

Die preisgünstigsten Varianten sind für die sportlichen unter Euch mit etwas mehr Zeit das Fahrrad oder das E-Bike. Allerdings bedeutet das auch, dass Du die Tempelbesuche mit aller Wahrscheinlichkeit in Eigenregie machen musst. Einen örtlichen Guide zu finden, der zusammen mit Dir radelt dürfte nicht ganz so einfach sein. Leider hatte ich noch keine Gelegenheit das auszuprobieren. Fahrräder gibt es in vielen Hotels für kleines Geld tageweise zu mieten. Allerdings könnte es je nach Jahreszeit auch eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit werden.

Unterwegs mit dem Tuk Tuk in Kambodscha Einheimische wie auch Touristen sind gerne mit dem Tuk Tuk-Taxi unterwegs, denn das ist wesentlich günstiger als ein "normales" Taxi.

Schneller und gemütlicher, aber auch etwas teurer sind die Fahrten mit dem Tuk Tuk. Mit Abstand die meisten der Angkor-Besucher sind mit dem Tuk Tuk unterwegs. Die Tuk Tuk-Fahrer kennen sich bestens aus und können Dich auf kürzestem Weg zu jedem Wunsch-Tempel bringen. Oder aber Du verlässt Dich gleich ganz auf den Tuk Tuk-Fahrer, denn er kennt die interessantesten Tempel ganz genau und wird Dich gerne hinbringen.

Der Tuk Tuk-Fahrer ist allerdings kein Ersatz für einen Guide. Über die Tempel selbst kann er Dir nämlich nicht viel erzählen. Er bringt Dich zum Eingang, Du besuchst den Tempel in Eigenregie und er wartet auf Deine Rückkehr.

Tuk Tuks gehören in Siem Reap zu den wichtigsten Transportmitteln Bei Touristen, aber auch bei den Einheimischen sind sie gleichermaßen beliebt. Entsprechend viele Tuk Tuk-Fahrer sind unterwegs. Deshalb ist es überhaupt kein Problem einen Tuk Tuk-Fahrer zu finden. Vor jedem Hotel und jedem Restaurant stehen normalerweise immer einige von Ihnen.

Ganz wichtig! Unbedingt vorher den Preis aushandeln! So mancher Tuk Tuk-Fahrer scheint schon die Dollar-Zeichen zu sehen, wenn ein Tourist auf ihn zukommt. Sollte Dir der Preis zu hoch vorkommen gehe einfach zum nächsten.

Achtung: Am frühen Morgen zum Sonnenaufgang oder am Abend nach Sonnenuntergang ist es in den Monaten Oktober/November und Februar/März recht frisch - im Dezember und Januar sogar u.U. richtig kalt. Also unbedingt eine warme Jacke mitnehmen.

Was kostet eine Tuk Tuk-Fahrt in Siem Reap?

  • Fahrten innerhalb der Stadt ca. 2-5 US$
  • vom Flughafen zum Hotel in der Stadt oder umgekehrt ab 5 US$ (max. 2 Personen mit 2 großen Gepäckstücken)
  • in der Umgebung von Siem Reap ca. 10-15 US$
  • Fahrten am Abend z.B. zur Apsara Tanz-Show oder zum Phare-Zirkus incl. Wartezeit ca. 10-12 US$
  • ganzer Tag Angkor Tempel, z.B. "Kleiner Rundgang" ab 20 US$
  • ganzer Tag Angkor Tempel, "großer Rundgng" ab 25 US$

Die mit Abstand bequemste, aber auch kostspieligste Variante ist der Mietwagen/Taxi mit Fahrer. In Kambodscha ist es wie in den meisten asiatischen Ländern - bei einem Mietwagen ist der Fahrer immer schon mit dabei. Mietwagen/Taxis mietet man am besten über eine örtliche Agentur - entweder schon von zuhause aus oder vor Ort. Auch die Hotels sind gute Ansprechpartner, um ein Fahrzeug mit Fahrer zu mieten.

Angkor mit Reiseleiter oder in Eigenregie?

Die Tempel von Angkor in Eigenregie besuchen ist kein Problem. Allerdings bedarf es dann bei dem ersten Besuch einer recht guten Vorbereitung. Welche Tempel möchtest Du Dir anschauen? Welche Route willst Du nehmen? Für meinen zweiten Besuch fände ich es auch sehr reizvoll auf eigene Faust mit einem E-Bike oder auch einem E-Scooter unterwegs zu sein. Noch einmal die interessantesten Tempel besuchen - die Atmosphäre in aller Ruhe genießen - und in aller Ruhe noch einmal Fotos machen.

Pre Rup Tempel in Angkor Der Pre Rup Tempel stammt aus dem Jahr 961, ist dem hinduistischen Lord Shiva geweiht und representatiert den Weltenberg Meru.

Bei meinem eigenen Besuch habe ich beste Erfahrungen gemacht mit einem Guide unterwegs zu sein. Yuth ist ein Quell des Wissens. Seine eigene Begeisterung für die beeindruckenden Tempel seiner Heimatstadt teilt er mit großer Freude mit seinen Gästen. Er kennt nahezu jeden Winkel in den historischen Gemäuern und viele wissenswerte Fakten. Mythen und Legenden aus den vergangenen Zeiten werden durch seine Erzählungen und Erläuterungen umso lebendiger. So mancher historischer Zusammenhang erschließt sich einem, den man so in einem Buch oder gedruckten Reiseführer kaum findet. Er spricht sehr gut Englisch und fotografiert selbst sehr gern. So hat er viele gute Tips parat, wo wo aus man die Tempel von Angkor am schönsten auf Fotos einfangen kann.

Die meisten Reiseleiter in Kambodscha sind englisch- oder französischsprachig (ca. 40 US$ pro Tag). Einige wenige Reiseleiter sprechen inzwischen auch Deutsch, so dass der Tagessatz mit ca. 50 US$ etwas höher liegt. Wenn Du keine Pauschalreise gebucht hast und noch einen Guide suchst, dann kannst Du im Hotel nachfragen. Gerne wird man Dir einen Guide vermitteln. Oder Du schaust schon zuhause im Internet nach einem Guide. Einige haben eigene Websites oder sind in Facebook vertreten.

Karte der Angkor Tempel in Kambodscha Die Karte zeigt die wichtigsten und interessantesten Tempel von Angkor und einen Überblick über den kleinen und großen Rundweg, um die Tempel zu besichtigen.

Einen Überblick über die Lage der bedeutendsten Tempel und über zwei Rundwege, um diese zu erkunden, gibt die Karte. Der "Kleine Rundweg / Small Circuit" (blau) ist empfehlenswert, wenn nur ein einziger Tag für den Besuch der Angkor Tempel zur Verfügung steht. Der "Große Rundweg / Grand Circuit" (grün) ist die optimale Ergänzung für einen zweiten Besichtigungstag. Üblicherweise werden die Tempel entlang der beiden Rundwege im Uhrzeigersinn besucht. Um den Besucherströmen in der "Vor-Corona-Zeit" zu entgehen waren jedoch viele Besucher auch gegen den Uhrzeigersinn unterwegs. Wenn noch ein dritter Tag zur Verfügung steht laden die noch etwas entfernteren Tempel zum Besuch ein. Besonders der Banteay Srei ist ein wahres Kleinod, aber auch Kbal Spean, Beng Meala und Kohk Ker sind beeindruckend.

Die Tempel des "Kleinen Rundweges"

Entlang des kleinen Rundweges warten schon alleine fast 20 Tempel und Besichtigungspunkte auf die Besucher. Das ist selbst bei Kurzbesuchen der einzelnen Tempel kaum zu schaffen. Immerhin gehören zum kleinen Rundgang auch der große Haupttempel Angkor Wat und die historische Königshauptstadt Angkor Thom. Allein für den Besuch von Angkor Wat habe ich einen ganzen Vormittag gebraucht. Einen weiteren Vormittag für Angkor Tom und die Tempel innerhalb der Stadtmauern.

Im Uhrzeigersinn liegen folgende Tempel entlang des kleinen Rundweges:

Die Tempel, die auf dem Tourenplan stehen sollten habe ich noch einmal zusätzlich markiert.

Innenhof von Angkor Wat Die Tempelbauten und Wandelgänge umgeben die verschiedenen Innenhöfe auf dem Tempel-Areal von Angkor Wat.

  • Angkor Wat, der große Haupttempel mit den berühmten Steinreliefs ist das Wahrzeichen Kambodschas und sogar auf der Landesflagge abgebildet. Am Seerosen-Teich vor dem Haupteingang ist eine der schönsten Plätze um den Sonnenaufgang zu genießen und zu fotografieren. Es handelt sich bei Angkor Wat um einen ganze Tempelstadt, für die man mehrere Stunden einplanen muss.
  • Phnom Bakheng liegt auf einem kleinen Hügel vor dem Südtor von Angkor Thom und wird besonders gerne zum Sonnenuntergang besucht.
Südtor von Angkor Thom Vier monumentale Tore die mit mehreren Türmen und großen Steinrelief-Gesichtern geschmückt sind führen in die "Große Stadt" Angkor Thom.

  • Das Südtor von Angkor Thom ist eine der vier monumentalen Eingänge zur historischen Hauptstadt.
  • Angkor Thom! Innerhalb der alten Stadtmauern der historische Hauptstadt des alten Khmer-Reiches befinden sich zahlreiche sehenswerte Tempel. Dazu gehören die im folgenden genannten bis einschließlich des Prah Pithu.
  • Baphuon ist nach dem Bayon Tempel der höchste und bedeutendste in Angkor Thom. Die Aussicht von der obersten Plattform ist traumhaft.
Bayon Tempel in Angkor Thom Der Bayon Tempel ist neben Angkor Wat der bedeutendste Tempel. Er ist bekannt für seine großen in Stein gemeißelten Gesichter.

  • Bayon liegt im Zentrum von Angkor Tom. Er ist auch bekannt als der Tempel mit den vielen Gesichtern.
  • Die Terasse der Elefanten liegt westlich des kleinen Rundganges am Großen Platz und grenzt an den Phimeanakas Tempel.
  • Phimeanakas, der himmlische Tempel befindet sich in der Mitte des alten Königspalastes. Die dreistöckige Pyramide ist etwa 40 m hoch.
  • Preah Paliley ist ein kleiner Tempel und steht nördlich vom Phimeanakas.
  • Die Terasse des Lepra Königs liegt gleich neben der Terasse der Elefanten.
  • Prasat Suor Prag mit insgesamt 12 Türmen.
  • Der Preah Pithu Tempel ist der letzte der Tempel innerhalb von Angkor Thom auf dem kleinen Rundweg.
  • Chau Say Tevoda ist ein kleiner Tempel nahe dem Ostausgang von Angkor Thom.
  • Thommanon liegt in unmittelbarer Nähe zum Chau Say Tevoda Tempel.
  • Ta Nei liegt etwas abseits mitten im Dschungel und ist die kleine Ausgabe vom Ta Prohm Tempel.
  • Ta Keo ist eine der größten Tempel im Archäologischen Park von Angkor. Von seiner Spitze bietet sich ein toller Blick bis nach Angkor Wat.
Ta Prohm Tempel in Angkor Der Ta Prohm Tempel ist bis heute von gigantischen Wurzeln der Urwaldriesen überwuchert und besteht aus dem Tempelgebäude, dem Kloster und weiteren Gebäuden.

  • Ta Prohm ist wird auch scherzhaft der Tomb Raider-Tempel genannt. Einige Szenen aus dem Kinofilm Tomb Raider mit Angelina Jolie wurden hier gedreht. Das von gigantischen Wurzeln überwucherte Mauerwerk hat den Ta Prom zu einem der meist besuchtesten Tempel gemacht, den Du auf keinen Fall auslassen darfst.
  • Banteay Kdei wurde seinerzeit als Kloster gebaut.
  • Prasat Kravan liegt östlich von angkor Wat. Ein Besuch lohnt sich wegen der schönen Steinreliefs.

Am großen Rundweg von Angkor liegen die folgenden Tempel:

Der große Rundweg ist eine Ergänzung zum kleinen Rundweg und führt vom Bayon Tempel weiter in Richtung Norden zu den etwas weiter entfernten Stätten.

Preah Khan Tempel in Angkor Der Preah Khan entstand im 12. Jahrhundert als buddhistische Tempelstadt und ist neben Angkor Wat und Bayon mit der beeindruckendste Tempel.

  • Preah Khan ist eine sehr beeindruckende Anlage und war vermutlich die Hauptstadt bis Angkor Thom fertiggestellt war.
  • Neak Pean, der Inseltempel liegt im Zentrum des nördlichen "Baray", eines künstlichen Staubeckens, das heute jedoch meistens ausgetrocknet ist.
  • Ta Som ist einer der weniger bekannten und weniger besuchten Tempel.
  • Östlicher Mebon mit besonders beeindruckenden Elefanten auf der 2. Terasse.
Pre Rup Tempel von Angkor Der hinduistische Pre Rup Tempel stammt aus dem Jahr 962 und wurde von König Rajendravarman II erbaut. Der Tempel besteht aus Sandstein, Laterit und Vulkangestein.

  • Pre Rup ist ein Shiva geweihter Pyramidentempel und gleichzeitig einer der ersten und ältesten unter den Angkor Tempeln.
  • Srah Srang ist ein altes 725 x 400 m großes altes Wasserreservor. Hier ist die Stimmung am frühen Morgen oder am Abend besonders schön.

Nach dem Srah Srang trifft der große Rundweg wieder auf den kleinen Rundweg. Letztendlich ist es aber völlig egal in welcher Reihenfolge Du die Tempel besuchst, wenn Du mit einem Tuk Tuk oder Taxi unterwegs bist. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Tempelstätten ist nicht besonders groß und so ist es kein großer Zeitverlust auch einmal etwas kreuz und quer und hin und her zu fahren, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Die Tempel von Angkor an einem Tag:

Wenn ich selbst nur einen einzigen Tag für die Tempel von Angkor zur Verfügung hätte dürften die folgenden auf keinen Fall fehlen:

  • Angkor Wat (evtl. schon zum Sonnenaufgang)
  • Aufstieg zum Bakheng Tempel
  • Südtor von Angkor Thom
  • Bayon Tempel
  • Baphuon Tempel
  • Phimeanakas
  • Elefanten Terasse
  • Teerasse des Lepra Königs
  • Preah Khan
  • Ta Prohm

Zwei Besuchstage in Ankor...

Erster Tag in Angkor: Die Tempel des "Kleinen Rundganges". Allerdings sind nach meiner Erfahrung alle Tempel des kleinen Rundganges kaum zu schaffen. Selbst bei Beschränkung auf die Auswahl der Tempel würde es für mich schwierig, da ich mir gerne auch mal etwas mehr Zeit lasse, um schöne Fotos zu machen und dafür auch gerne zwei- oder dreimal um den Tempel herumgehe.

Zweiter Tag in Angkor: Die Tempel des "Großen Rundganges". Da der große Rundgang nicht mehr so viele Tempel beinhaltet kann dieser mit noch "fehlenden" Tempeln vom kleinen Rundgang ergänzt werden.

Alternativ: Die Tempel von Angkor wie beschrieben für den Besuch an einem einzigen Tag. Am zweiten Tag dann die Tempel des sog. "Äußeren Zirkels" wie z.B. der sehr schöne Banteay Srei und Kbal Spean (etwa 40 km von Siem Reap). Diese Tempelgruppe lässt sich wunderbar verbinden mit einem Besuch des heiligen Berges Phnom Kulen (etwa 70 km von Siem Reap). Auch landschaftlich ist der Phnom Kulen beeindruckend. Die Überlandfahrt ist eine schöne Abwechslung zu einer reinen "Tempel-Ralley".

Die Tempel von Angkor in drei Tage

Drei Besichtigungstage für die Tempel von Angkor sind optimal:

1. Tag: kleiner Rundgang
2. Tag: großer Rundgang
3. Tag: äußerer Zirkel

Pre Rup Tempel in Angkor Der Pre Rup Tempel stammt aus dem Jahr 961, ist dem hinduistischen Lord Shiva geweiht und representatiert den Weltenberg Meru.

Die Auswahl der Tempel in Angkor habe ich mehr oder weniger Yuth, meinem englischsprachigen Guide überlassen. Das war eine gute Entscheidung, denn er hat für mein Empfinden wirklich die schönsten und interessantesten ausgewählt und zusätzlich noch einige weitere. Auch die zeitlich Planung war perfekt.

Mein erster Tag in Angkor

Angkor Thom, die "Große Stadt"

Angkor Tom Übersichtskarte Die Karte gibt einen Überblick über die wichtigsten Tempel und Stätten innerhalb der Festungsmauern von Angkor Thom.

Nach dem Kauf des Ankor-Tickets am frühen Morgen geht es auf direktem Weg nach Angkor Tom. Das bedeutet in der Khmer-Sprache soviel wie "Große Stadt" (Angkor= Stadt, Thom =groß). Das ist für die damalige Zeit keine Übertreibung, denn das gesamte Gelände von Angkor Thom ist drei km² groß, hat einen quadratischen Grundriss und war seinerzeit komplett von einer acht Meter hohen und 2 Meter breiten Mauer und einem 100 Meter breiten Schutz-Wassergraben umgeben. Durch fünf Eingangstore - jeweils eines in jeder Himmelsrichtung und ein zusätzliches auf der Ostseite, das nur den Königen vorbehalten war, betrat man seinerzeit und betritt man noch heute die Große Stadt. Innerhalb der Festungsmauern gibt es eine Vielzahl von großen und kleineren wunderschönen Tempel, Seen und auch mehrere Klöster. Allein hier waren wir fast den gesamten Vormittag unterwegs.

Das Südtor von Angkor Thom

Das Südtor nach Angkor Thom Ein Damm über den Wassergraben führt zum Südtor. Der wird von 54 riesigen Steinfiguren gesäumt - links die Götter und rechts die Dämonen.

Wie die meisten anderen Besucher betreten wir Angkor Thom durch das prächtige Südtor. Es ist eines der schönsten Tore - gewaltige 23 m hoch. Über dem Durchgang thronen drei Türme, die in jeder Richtung mit einem Gesicht verziert sind. Bis heute weiß man nicht genau, wen diese Gesichter darstellen sollen. Am wahrscheinlichsten ist die Deutung, dass es sich um den damaligen König Jayarvaman VII handelt.

Dreiköpfige Elefanten in Angkor Thom Das Südtor von Angkor Thom wird links und rechts von einem heiligen dreiköpfigen Elefanten flankiert, dessen drei Rüssel wie Säulen herabhängen.

Ein Damm über den Wassergraben führt direkt auf das Südtor zu. Hier flankieren große Steinfiguren den Weg - links die Götter und rechts die Dämonen. Das Tor selbst ist links und rechts geschmückt mit dem dreiköpfigen heiligen weißen Elefanten. Drei Elefantenrüssel wirken wie Säulen. Wir haben uns die Zeit genommen und sind andächtig, ja fast schon ehrfürchtig, über den Damm auf das Südtor zugegangen.

Bayon, der "Tempel der vielen Gesichter"

Bayon Tempel in Angkor Thom Tempeltürme und Galerien mit unzähligen Steinreliefs - jedes ein Kunstwerk von unschätzbarem Wert - zieren den Bayon Tempel.

Danach führt der Weg direkt auf den großartigen Bayon Tempel zu, der den zentralen Mittelpunkt der großen Stadt Angkor Thom bildet und 1,5 km vom Südtor entfernt liegt. Das ehrfürchtige Staunen lässt sich kaum beschreiben, das mich beim Anblick dieser altehrwürdigen Gemäuer erfasst. Jedes Gesicht, jedes Relief ein wirkliches Kunstwerk aus dem 11. oder 12. Jahrhundert - und davon gibt es hunderte oder sogar tausende in Angkor. Es ist einfach unbeschreiblich!

Bayon Tempel in Angkor Thom Von nahezu jedem der Tempeltürme lächelt Bodhisattva Lokeshvara in jede Himmelsrichtung.

Eine architektonische Besonderheit des Bayon Tempels sind die "Gesichts-Türme". Gleichzeitig sind sie eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in ganz Angkor. Den früheren Staatstempel des Khmer-Reiches schmückten etwa 50 dieser beeindruckenden Türme. Heue sind es noch 37, von denen einige liebevoll und im alten Stil wieder aufgerichtet wurden und von Besuchern aus aller Welt bewundert werden.

Gesichtertürme des Bayon Tempels Teilweise sind die meterhohen in den Stein gemeißelten Gesichter noch sehr gut erhalten und geben dem Bayon Tempel eine ganz besondere unvergessliche Atmosphäre.

Die meisten der Türme verfügen nicht nur über ein Gesicht. Von jeder Seite lächelt eines der fast 200 meterhohen in Stein gemeißelten lächelnden Gesichtern den Besucher zu. Es ist Bodhisattva Lokeshvara (auch Avalokiteshvara genannt), der in jede Himmelsrichtung schaut. Bis heute weiß man nicht genau, ob das Gesicht des Königs als Vorbild diente, denn genau wie der Bodhisattva wurde auch er gottgleich verehrt.

Steinreliefs des Bayon Tempels in Angkor Thom Die plastischen Reliefs an den Tempelwänden in der umlaufenden überdachten Galerie zeigen höfisches Leben und Alltagsszenen aus dem Leben der Khmer.

Mindestens genauso staunend stehe ich aber auch vor den phantastischen Steinreliefs mit dem die Wände des Bayon Tempels geschmückt sind. Besonders entlang der beiden überdachten Außern-Galerien sind die Wände über und über mit sehr plastischen und lebensnah wirkenden Reliefs verziehrt. Unglaubliche 11.000 in den Stein gehauene Flachreliefs bedecken eine Fläche von 1.200 qm - ein ganz besonderer Schatz!

Steinreliefs in Angkor Thom am Bayon Tempel Steinreliefs zeigen u.a. auch Kampfszenen mit Kriegselefanten und Fußsoldaten aus dem alten Khmer-Reich.

Dabei sind die Reliefs sehr viel tiefer in den Stein geschnitzt im Vergleich zu denen von Angkor Wat und geben den Szenen eine große Lebendigkeit. Neben der Darstellung der lieblichen Apsara-Tänzerinnen erzählen die Reliefs Geschichten aus dem Alltag der Khmers, über höfische Zeremonien und über Kriegsgeschehen. Aber nicht alle Wände sind verziert. Es scheint, als seien die Arbeiten an weiteren Steinreliefs nach dem Tod von König Jayavarman VII. eingestellt worden.

Der Baphuon Tempel 

liegt nur einen kurzen Spaziergang vom Bayon Tempel entfernt und ganz idyllisch mitten im Urwald. Ein knapp 180 Meter langer steinerner Steg führt zum Eingang des Tempels. Der zweitgrößte Tempel von Angkor ist erst seit 2011 wieder zugänglich.

Schon allein wegen der faszinierenden Ausblicke von der oberen vierten Galerie in über 30 Meter Höhe ist der Baphuon Tempel einen Besuch wert. Der Aufstieg über die hohen Steinstufen ist allerdings einigermaßen anstrengend und eine echte Herausforderung für in die Jahre gekommene Kniegelenke. Aber der Ausblick ist jede Mühe wert.

Kaum vorstellbar, dass deer Baphuon Tempel bis in die sechziger Jahre eher einem Trümmerhaufen glich. Um einem endgültigen Einsturz zuvorzukommen wurden die halb zerfallenen Tempelreste von einem Archäologen-Team in 300.000 nummerierte Steinblöcke zerlegt und in  jahrzehntelanger Puzzle-Arbeit wieder zusammengesetzt. Es war bisher das größte Restaurierungsprojekt rund um die Tempel von Angkor.

Phimeanakas Tempel und der alte Königspalast

Vom Ausgang des Baphuon Tempels auf der Rückseite führt ein kleiner Pfad mitten durch den Dschungel zum ehemaligen Königspalast von Angkor Thom und dem Phimeanakas Tempel.

Der Phimeanakas Tempel entstand noch vor Angkor Thom im 11. Jahrhundert. Er ist eine der kleineren Tempel in angkor von gerade einmal 36 x 28 Metern. Wahrscheinlich diente er dem damaligen König als private Glaubensstätte und war wahrscheinlich ursprünglich mit Gold überzogen. Jedenfalls berichtet dies der chinesische Gesandte Zhou Daguan im 13. Jahrhundert.

Die Terasse der Elefanten

liegt gleich am östlichen Rand des Phimeanakas Tempel und des alten Königspalastes. Mit stolzen 300 Metern Länge und 14 Metern Breite diente die Elefantenterasse als Tribüne für die königliche Familie, denn sie bot eine hervorragende Sicht auf Triumpfzüge und Paraden zu Ehren des Königs. Die Freifläche vor der Elefantenterasse wurde aber auch für Spiele für das Volk genutzt wie z.B. Elefantenkämpfe, Wasserbüffelreiten oder Pferderennen.

 

Mein zweiter Tag in Angkor

Angkor Wat

Heute wartet eine der ganz großen Höhepunkte auf mich - nämlich Angkor Wat. Schon beim Blick über den Wassergraben, der die gewaltige Tempelanlage umgibt, erfasst mich wieder das ehrfürchtige Staunen, aus dem ich schon gestern kaum herausgekommen bin. "Tausendmal" auf Bildern gesehen, aber die Wirklichkeit ist noch tausendmal beeindruckender...

So viele Tempel und Monumente haben mich in Asien schon zutiefst beeindruckt - die Shewdagon Pagode in Myanmar - der Potala Palast in Tibet - die Bodnath Stupa in Nepal - das Taj Mahal in Indien - der Registan Square in Samarkant in Usbekistan...

Aber Angkor ist anders - gigantisch groß, ganz besonders und weltweit einzigartig. Seit 1992 ist Angkor Wat UNESCO Weltkulturerbestätte und als geschichtsträchtiges Monument das bedeutendste Wahrzeichen von Kambodscha. Der Tempel mit seinen bekannten fünf Türmen ist vielerorts als Symbol abgebildet, z.B. auch auf den kambodschanischen Geldscheinen.

Angkor Wat von oben

Angkor Wat gilt als die größte Tempelanlage der Welt. Das gesamte Tempel-Areal ist von einem breiten Wassergraben umgeben, das ein Rechteck von 1.5 km Länge und 1,3 km Breite bildet und eine Fläche von fast 200 Hektar umfasst auf dem fast 185 Fußballfelder Platz finden würden. So richtig deutlich wird die Größe der Tempelanlage aber erst aus der Vogelperspektive. Den besten Eindruck von der gewaltigen Größe bekommt auf einer sehr lohnenswerten Mitfahrt im Angkor Wat Ballon. 12- bis 15- Minuten kosten gerade einmal 20 US-Dollar.

Bibliothek-Gebäude in Angkor Wat

Andächtig gehen wir über den 200 m langen und 12 m breiten Zugangsdamm. Er führt über den Wassergraben auf das gewaltige Haupteingangstor im Westen, den Gopurm, zu. Hinter dem Gopuram gelangen wir auf die erste Terasse, über die ein langer Steinweg zur nächsten der insgesamt drei inneren Umfassungsmauern führt. Es geht vorbei an den beiden Gebäuden der Bibliotheken.

Eingangstor zur zweiten Terasse von Angkor Wat Ein weiterer prächtiger Eingangs-Gopuram schmückt den Weg zur zweiten Terasse von Angkor Wat.

Nun geht es geradewegs auf die zweite Umfassungsmauer und einen weiteren prächtigen Eingangs-Turm zu. Wir gelangen zur zweiten Terasse und herrlichen Galleriegängen, die über und über mit Steinreliefs geschmückt sind, die früheren Gottheiten, unzählige Apsaras und Szenen von geschichtlicher Bedeutung zeigen. Die zweite Terasse diente in früheren Zeiten den Priestern zur Meditation.

Apsaras in Angkor Wat Überall zieren Steinreliefs mit Apsaras, den königlichen Tempeltänzerinnen, die Tempelwände von Angkor Wat.

Prachtvolle Steinreliefs schmücken die Wände der Galerien, der Innenräume und teilweise auch die Außenmauern. Das Hauptmotiv sind Apsaras, himmlische Tänzerinnen, und die Devatas, die Göttinnen. Von Ihnen soll es in Angkor Wat etwa 1.800 geben. Es ist eine Pracht, die sich kaum in Worte fassen lässt, die in früheren Zeiten den König, der gottgleich verehrt wurde, erfreuen sollte.

Aufgang zur dritten Terrasse von Angkor Wat Mit dem Durchschreiten der dritten Umfassungsmauer geht es zur dritten Terasse mit ihren fünf Türmen. Der Ort gilt auch heute noch als heilig. In früheren Zeiten durfte er nur von Priestern und Königen betreten werden.

Schließich gelangen wir zur dritten der inneren Umfassungsmauern. Es geht hinauf auf die dritte Terasse und damit auf die höchste Ebene des Tempels. Das ist das eigentliche Heiligtum, das in früheren Zeiten nur von Königen und Priestern betreten werden durfte. Der Eintritt wird nur Besuchern mit passenden Kleidung gewährt. Schultern und Knie müssen bedeckt sein.

Angkor Wat von oben Auf der Luftaufnahme von Angkor Wat sieht man sehr schön die drei inneren Umfassungsmauern und das Heiligtum mit den vier Ecktürmen, die den fünften inneren Turm umfassen.

Hier sind wir mitten zwischen den fünf Türmen, die das eigentliche und bekannte Wahrzeichen von Ankor Wat bilden. Vier der Türme sind Ecktürme und durch Säulengänge miteinander verbunden. Sie umfassen den 43 m hohen Zentralturm in ihrer Mitte. Diese fünf Türme symbolisieren den Berg Meru, der sowohl für Hindus wie auch für Buddhisten der heiligen Weltenberg und das Zentrum des Universums ist.

Es ist ein unglaubliches Gefühl zwischen den beeindruckenden heiligen Mauern unterwegs zu sein. Mehrfach gehen wir um den zentralen Turm herum und lassen uns von den schönen Fotomotiven begeistern. Wir haben unendlich viel Glück, dass wir im Oktober 2022 gerade nach der Wiederöffnung Kambodschas nach Corona unterwegs sind. So haben wir das innere Heiligtum fast für uns alleine.

Schließlich steigen wir hinauf auf den zentralen Tempelturm. Die Treppen sind sehr steil und einige der Stufen auch ein wenig ausgesetzt. Aber jede Stufe ist der Mühe wert, denn von oben ist der Blick auf Angkor Wat wirklich toll.

Fast den ganzen Morgen waren wir in Angkor Wat unterwegs. Schließlich verlassen wir das Heiligtum und machen noch einen Spaziergang um die äußere Mauer des Heiligtums und verlassen es schließlich durch das Osttor.

 

Das Dorf Samre und der Bantey Samre-Tempel 

Etwas abseits der üblichen Touristenwege befindet sich der Bantey Samre Tempel. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name so viel wie "Festung der Samre" Er liegt etwa einen halben Kilometer vom Dorf Pradak entfernt. Hier sollen angeblich noch einige der Nachfahren des Samre-Volksstammes leben. Marktstände säumen die Straße. Eine schöne Abwechslung mal etwas anderes zu bestaunen als Tempeltürme und Steinreliefs - so beeindruckend diese auch sein mögen.

Dem Bantey Samre-Tempel nähern wir uns über den östlichen Außenbereich. Von hier aus hat man aus einiger Entfernung einen besonders schönen Blick auf die kleine Anlage, die eher einer Zitadelle ähnelt.

Über den Hauptweg durch die Tempelanlage durchqueren wir zuerst die äußere Umfassungsmauer und haben einen schönen Blick auf die teilweise reich geschmückte Innenmauer, die das eigentliche Tempelgebäude umgibt.

 

Der Pre Rup Tempel

Pre Rup-Tempel in Angkor In der tiefstehenden Sonne strahlt der Pre Rup-Tempel in intensiven Farben. Er ist eine der ältesten Tempel im Archäologischen Park Angkor.

hat mich noch einmal so richtig beeindruckt. Er gehört zu den ältesten Tempeln in Angkor und wurde 961 als neuer Staatstempel fertiggestellt. Dieses alt-ehrwürdige Tempel-Kunstwerk versetzt mich sogleich wieder in ehrfürchtiges Staunen. Es versprüht einen ganz besonderen Charme und erstrahlt in den schönsten und intensivsten Farben in der inzwischen schon tiefer stehenden Sonne.

Zweite Terasse des Pre Rup-Tempels Auf den ersten beiden Terfasse nbefinden sich mehrere Hallen, zwei Bibliotheken und zwölf kleinere Türme. Steile Treppen führen hinauf zur obersten Terrasse, auf der sich die fünf stolze Tempeltürme erheben.

Umgeben von einer 127 x 117 m langen Mauer erhebt sich die beeindruckende Tempelpyramide. Durch den Eingang gelangen wir zunächst auf die unterste Terrasse und dann über steile Stufen hinauf auf die zweite Terasse. Es gibt mehrere Hallen, zwei Bibliotheken und zwölf Türme. Der Aufgang wird flankiert von zwei Löwen.

 

Türme des Pre Rup-Tempels Die zentrale oberste Plattform des Pre Rup-Tempels wird an jeder Ecke von einem Turm flankiert, die den zentralen Turm in der Mitte umschließen. Er war eine der ersten Tempel in Angkor mit diesen fünf Türme, die den Weltenberg Meru symbolisieren sollen. Dieser Baustil wurde später z.B. auch für Angkor Wat übernommen.

Über weitere steile Stufen, die ich teilweise auf allen Vieren hinauf klettere, gelangen wir auf die dritte Terasse und zu den fünf Tempeltürmen. Vier der Türme sind Ecktürme zwischen denen sich in der Mitte der Plattform der zentrale Turm erhebt. Der Pre Rup ist eine der ersten Tempel mit dieser Anordnung von fünf Tempeltürmen, die den Weltenberg Meru symbolisieren, und war damit auch Vorbild für Angkor Wat.

Wie schnell die Zeit verrinnt. Weit über eine Stunde schauen wir uns den Pre Rup von allen Seiten an. Yuth mahnt zum Aufbruch, denn es wartet noch ein weiteres Tempel-Highlight auf uns. Trotzdem - schnell noch ein letztes Panorama-Foto von diesem herrrlichen Pre Rup.

 

Ta Prohm, Dschungel-Tempel aus Tomb Raider

Ta Prohm- Tempel

Wer kennt nicht die Bilder des großartigen Tempels im Würgegriff der Natur und der gewaltigen Würgefeigen und Kürbisartigen. Unvergessen ist aber auch der 2001 gedrehte Tomb Raider Blockbuster, in dem Angelina Jolie als Lara Croft zwischen den Gemäuern des Ta Prom nach einem verschollenen Relikt sucht, dem Vermächtnis ihres verstorbenen Vateres. Durch diesen Film gelangte der Ta Prom zu weltweitem Ruhm und hat sich dabei so ganz nebenbei auch den Namen "Tomb Raider Tempel" eingehandelt.

Im Gegensatz zu den anderen Tempeln von Angkor wurde seinerzeit beschlossen, den Ta Prohm nicht zu renovieren. Er sollte in dem Zustand verbleiben, in dem man ihn vorgefunden hat, um ihn so den Besuchern zu zeigen. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Natur diesen Ort zurückerobert hat. Fast unglaublich ist die Stabilität der Bauwerke. Bis heute konnten viele der Mauern und Gebäude  von den gewaltigen Wurzeln und dem tonnenschweren Gewicht der überwuchernden Bäume nicht zum Einsturz gebracht werden. Was für eine einzigartige und großartige Atmosphäre zwischen diesen antiken Mauern.

Ta Prohm Tempel in Angkor Der Ta Prohm Tempel ist bis heute von gigantischen Wurzeln der Urwaldriesen überwuchert und besteht aus dem Tempelgebäude, dem Kloster und weiteren Gebäuden.

Die ursprüngliche Ta Prohm-Anlage bestand aus einem Tempel, einem Kloster und weiteren kleineren Gebäuden, die alle von einer Mauer mit Ecktürmen, den Gopurams, umgeben waren. Die Anlage wurde vom späten 12. Jhd. bis ins 13. Jhd. erbaut und zu späteren Zeiten anscheinend immer mal wieder erweitert. Hier lebten lt. einer Tempelinschrift über 12.000 Mönche. Außerhalb der äußeren Mauser lebten an die 80.000 Menschen in über 3.000 Dörfern.

Steinreliefs im Ta Prohm-Tempelbezirk Viele der Mauern und der Gebäudewände waren kunstvoll mit Steinreliefs verziert.

Es handelt sich beim Ta Prohm um einen sog. "flachen" Tempel in einer einstöckigen Bauweise und nicht - wie beim Angkor Wat-Tempel um einen Pyramidenbau. Die Umfassungsmauern und Gebäudewände waren reich mit Steinreliefs geschmückt mit Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie wie krishna, Vishnu sowie aus der dem Ramayana. Leider sind heute nicht mehr allzuviele davon erhalten.

Leider ist es inzwischen schon ziemlich spät geworden. Die Sonne steht schon tief und so liegen die Innenhöfe mehr und mehr im Schatten. Wir nutzen die letzten Sonnenstrahlen, um noch einige Fotos zu machen. Stundenlang könnte ich hier herumstromern auf der Suche nach immer wieder neuen und interessanten Fotomotiven.

Tonle Sap und die schwimmenden Dörfer

Der größte See Südostasiens ist eines der interessantesten und einzigartigsten Gewässer auf dieser Welt. Einen Besuch dort solltest Du Dir deshalb auf keinen Fall entgehen lassen - nicht nur wegen der Nähe zu den Tempeln von Angkor! Während der Tonle Sap in der Trockenzeit auf gerade einmal 2.500 km² schrumpft wächst er in der Monsunzeit auf fast die vierfache Größe von 10.500 km². In Jahren mit starkem Monsunregen kann er sogar eine Größe von 16.000 km² erreichen (zum Vergleich: der Bodensee ist gerade einmal 540 m² groß). Die Wassertiefe variert dabei von zwei bis drei Metern bis zum Höchsttand von 14 Metern. Dabei ändert der Tonle Sap-Fluss im Süden des Sees zweimal im Jahr seine Fließrichtung. In der Trockenzeit fließt er vom See in Richtung Süden und mündet bei Phnom Penh in den Mekong. Wenn sich dann allerdings im Sommer in der Monsunzeit die Wassermassen des Mekong vervielfachen drücken diese in den Tonle Sap-Fluss bis hinauf in den Tonle Sap-See.

Schwimmendes Dorf auf dem Tonle Sap Auf dem Tonle Sap gibt es eine Reihe von schwimmenden Dörfern. Auf einer Vielzahl von schwimmenden Tonnen wird eine Plattform befestigt und darauf das Haus errichtet. Teilweise werden mehrere schwimmende Häuser nachbarschaftlich miteinander verzurrt oder über Stege miteinander verbunden.

Die Menschen rund um den Tonle Sap-See haben Ihre Lebensweise im Laufe der Jahrhunderte an diese besonderen Phänomene angepasst. Sie leben rund um und auf dem See in über 170 schwimmenden Dörfern, sog. "Floating Villages" oder in Stelzendörfern und auf Hausbooten. Für die schwimmenden Häuser werden Plattformen auf einer Vielzahl von alten Tonnen verzurrt und auf dem Grund verankert und teilweise mit Stegen miteinander verbunden.

Schwimmendes Haus in Alleinlage auf dem Tonle Sap Neben den vielen schwimmenden Häusern innerhalb der Dörfer, die entlang der Wasserstraßen angeordnet sind, haben einige Häuser auch eine günstige Alleinlage in der schönen Natur des Sees.

Da es keine Straßen zu den schwimmenden Dörfern gibt müssen die Häuser regelmäßig mindestens zweimal im Jahr umziehen, damit sie das ganze Jahr über mit Booten erreichbar bleiben. So werden sie im Herbst mit beginnender Trockenzeit von ihren Bewohnern weiter hinaus auf den See gezogen, um immer eine "Handbreit Wasser" unter den Tonnen zu haben. Mit Einsetzen der Monsunzeit und einem höheren Wasserstand geht es wieder zurück näher an das Ufer heran.

Stelzendorf am Tonle Sap Die Häuser der Stelzendörfer stehen auf bis zu acht Meter hohen Baumstämmen oder Zementstützen. Sie stehen normalerweise auch während der Trockenzeit noch im Wasser, so dass sie mit Booten erreichbar sind. Gleichzeitig sind die Stelzen hoch genug, um auch bei hohem Wasserstand während der Monsunzeit nicht überschwemmt zu werden.

Eine ganz andere Strategie verfolgen die sog. "Stelzendörfer". Hier sind die Häuser auf bis zu zehn Meter hohen Baumstämmen und Zementstützen gebaut. Selbst in der Trockenzeit stehen sie noch so weit im Wasser, dass sie mit Booten erreicht werden können. Steigt dann der Wasserstand während der Monsunzeit um mehrere Meter an so reicht das Wasser zwar nahe bis an das Haus heran, überschwemmt den Wohn- oder Geschäftsraum aber normalerweise nicht.

Stelzenhäuser auf dem Tonle Sap

Bei meinem Besuch im Oktober war der Wasserstand nach der gerade abschwächenden Monsunzeit noch sehr hoch. Von den langen Stelzen der Häuser ragten nur noch kleine Abschnitte aus dem Wasser. Ohne großes Treppensteigen gelangen die Bewohner vom Boot aus fast direkt in ihr Haus. Für die Kinder war es ein riesiger Spaß direkt von der Veranda vor dem Haus in die Fluten des Tonle Sap Sees zu springen.

Schwimmender Tempel auf dem Tonle Sap Die größeren Dörfer auf dem Tonle Sap möchten nicht gerne auf den in üblichen Dörfern überall präsenten Tempel verzichten. Natürlich gibt es auch dafür eine Lösung. Auf einer größeren schwimmenden Plattform oder auf stabilen Stützen wird der Tempel in Gemeinschaftsarbeit errichtet. Hier eine hübsche buddhistische Pagode in Prek Toal.

Auf dem Tonle Sap in den schwimmenden Dörfern und Stelzendörfern spielt sich fast das gesamte Leben auf dem Wasser ab. Jede Familie hat mindestens ein oder sogar mehrere Boote. Hier schwimmen sogar die Schulen, die Tankstellen, der Supermarkt, die Restaurants und sogar die Tempel und Pagoden auf dem Wasser oder werden mit stabilen Stützen auf einer Plattform über das Wasser gebaut.

Fischer auf dem Tonle Sap See 90% der Einheimischen rund um den Tonle Sap haben ein gutes Auskommen als Fischer, denn der Tonle Sap gehört mit zu den fischreichsten Süsswasserseen unserer Welt.

Etwa 90% der Einheimischen in den schwimmenden Dörfern sind Fischer. Hier finden sie ein gutes Auskommen, denn mit fast 200 verschiedenen Fischarten und einem überschwenglichen Fischreichtum gehört der Tonle Sap zu den fischreichsten Seen der Welt. Er ist die viertgrößte Recource an Süsswasserfisch überhaupt. Hier landen bis zu 300.000 Tonnen Fisch in den Netzen der Fischern. Das sind 75% der gesamten Binnenfischerei in Kambodscha.

Reisanbau am Tonle Sap-See Rund um den Tonle Sap-See, vor allem in den Gebieten, in denen sich das Wasser nach der Monsunzeit wieder zurückzieht, wird intensiv Reis auf wunderbar fruchtbarem Boden angebaut.

Der Tonle Sap schenkt den Einheimischen für Ihr Auskommen aber nicht nur seinen Fischreichtum. Die Wassermassen, die während der Monsunzeit vom Mekong bis in den Tonle Sap drücken, bringen riesigen Mengen an Sedimenten und Nährstoffen mit. Wenn das Wasser dann zurückgeht bleibt ist ein frisch gedüngter Boden bereitet, der die beste Grundlage für eine reiche Reisernte bietet.

Mit dem Kayak auf dem Tonle Sap Der Tonle Sap bietet ideale Möglichkeiten die Natur und das Leben am und auf dem See mit dem Kayak vom Wasser aus zu genießen.

In den letzten Jahren spielt aber auch der Tourismus für den Tonle Sap-See eine immer größere Bedeutung. Neben den üblichen Bootstouren zu den schwimmenden Dörfern und den Stelzendörfern werden auch mehr und mehr sportliche Aktivitäten angeboten. So ist z.B. das Kajakfahren immer beliebter geworden und es gibt mehr und mehr Anbieter - eine wunderbare Art, die Schönheit und Vielfalt des Sees zu erkunden.

Überflutete Bäume im Hochwasser des Tonle Sap Durch die starken Regenfälle während der Monsunzeit und dem hohen Wasserstand des Tonle Sap stehen ein Großteil der stämmigen Bäume tief im Wasser und nur die Baumkronen schauen noch heraus.

Auch die Natur hat sich an die extrem unterschiedlichen Wassermassen des Tonle Sap angepasst. Von größeren Bäumen und Sträuchern ragen bei hohem Wasserstand während der Monsunzeit gerade einmal der oberste Teil der Baumkronen heraus oder sie sind sogar ganz im Wasser versunken. Das können sie überleben, da sie auch unter Wasser durch Photosynthese Nährtoffe bilden können. So hält man einen stattlichen Baum ganz schnell mal für einen kleinen Strauch.

Pelikan im Prek Toal Vogelschutzgebiet Der Artenreichtum an Vogelarten ist mindestens so groß wie der Fischreichtum. Neben den einheimischen Vogelarten kommen im Winter viele Zugvögel nach Prek Toal, um hir zu überwintern.

Seit 1997 ist der Tonle Sap-See UNESCO Biosprärenreservat. Insgesamt gibt es hier vier Vogelschutzreservate, von denen das Prek Toal Bird Sanctuary mit 312 km² das größte ist. Es liegt idyllisch am Flussbogen des Sangker-Flusses im Nordosten des Sees und ist Heimat von 500 verschiedenen Vogelarten, von denen einigen auf der "Roten Liste" stehen. In den Wintermonaten kommen eine Vielzahl von Zugvögeln hinzu. 

Als Atempause nach den vielen Tempelbesichtigungen ist eine entspannte Bootsfahrt auf dem Tonle Sap eine herrliche Abwechslung. Gleichzeitig kann man ein wenig Einblick nehmen in das tägliche Leben der Menschen auf und am See.

Tonle Sap und die schwimmenden Dörfer

Eine Vielzahl von interessanten schwimmenden Dörfern und Stelzendörfern auf dem Tonle Sap sind gut und schnell mit dem Fahrzeug und per Boot von Siem Reap aus zu erreichen. Wer es beschaulicher mag und lieber etwas abseits der Touristenpfade unterwegs sein möchte, für den ist die kleine Stadt Pursat auf der Westseite des Tonle Sap eine gute Wahl. Von dort aus kann man recht flott das schwimmende Dorf von Kampong Luong erreichen, das mir sehr gut gefallen hat. Auf mehreren Bootstouren habe ich sowohl von Siem Reap aus als auch von Pursat aus einige der schwimmenden Dörfer am Tonle Sap erkundet und mich von der idyllischen Atmosphäre am und auf dem See begeistern lassen.

Floating Village Me Cherei

Nach etwa 20 km Fahrt von Siem Reap erreichen wir Me Cherei am nordöstlichen Ufer des Tonle Sap. Yuth ist auch heute wieder als Guide mit mir unterwegs und Kha als Fahrer mit dabei. In diesem Ortsteil von Me Cherei haben alle Häuser noch festen Boden unter den Füßen. Das dazugehörige Me Cherei "Floating Village" erreichen wir nach etwa einer halbstündigen Bootsfahrt durch einen weitläufigen Kanal. Durch den hohen Wasserstand jetzt im Oktober nach dem Monsun ist der Kanal allerdings schon fast wie ein Teil des Sees.

Ein kleiner Pavilion im Gesträuch, der schon fast aussieht wie eine einfache Pagode, kündigt uns schon von weitem das schwimmende Dorf Me Cherei an.

 

Floating Village Prek Toal und das Prek Toal Vogelschutzgebiet

Prek Toal liegt etwas weiter abseits als die anderen schwimmenden Dörfer auf dem Tonle Sap. Es ist am besten vom Me Cherei Floating Village aus in einer weiteren Stunde Bootsfahrt in Richtung Südwesten zu erreichen. Schon von weitem kündigt sich Prek Toal durch die ersten schwimmenden Häuser zwischen den Büschen und Sträuchern an.

 

Prek Toal ist um einiges größer als Me Cherei. Die schwimmenden Häuser reihen sich entlang mehrerer Wasserstraßen. Ein Aussichtsturm bietet einen tollen Ausblick über das Leben auf dem See.

Wer den Ort etwas intensiver und mit mehr Kontakt zu den Einheimischen erkunden will kann hier sogar übernachten, allerdings nur recht einfach im Prek Toal Homestay

Prek Toal Vogelschutzgebiet

Schwimmwesten für alle Vor dem Besuch des Vogelschutzgebietes werden wir alle mit Schwimmwesten ausgestattet - von links Fahrer Kha und rechts Guide Yuth.

Vor dem Besuch des Vogelschutzgebietes besuchen wir in Prek Toal erst einmal das kleine Besucherzentrum. Hier wird über den Tonle Sap im allgemeinen und die Vögel des Schutzgebietes im besonderen informiert. Dann werden wir alle miteinander auch gleich ganz vorschriftsmäßig mit Schwimmwesten ausgestattet. Da bittet Yuth auch gleich die nette Dame des Besucherzentrums noch ein Foto von uns dreien zu machen.

Pelikan im Prek Toal Vogelschutzgebiet Die Pelikane gehören zu den heimischen Vögeln im Prek Toal Vogelschutzgebiet am Tonle Sap-See.

Hier im Prek Toal Floating Village steigen wir auh noch in ein kleineres Boot um. Mit dem schippern wir etwa 40 Minuten über den See. Von Vögeln ist leider erst einmal kaum etwas zu sehen außer einem einsamen Pelikan. Jetzt im Oktober sind wir etwas früh dran. Die besten Vogelbeobachtungen sind in der Trockenzeit von November bis Mai möglich, wenn die Zugvögel aus dem Norden hier überwintern.

Der Vogelschutz ist hier sehr streng und so dürfen wir leider nicht allzu weit in das Schutzgebiet hineinfahren. Einen guten Blick haben wir von einer Aussichtsplattform, die mit in einen Baum hineingebaut wurde. Hier gibt es sogar Feldstecher, um auch enterntere Vögel zu sichten.

 

Das Schwimmendes Dorf Chong Khneas

Chong Khneas Floating Village Chong Khneas ist eines der größten schwimmenden Dörfer am nördlichen Tonle Sap und liegt am nächsten an Siem Reap. Hier der Blick, wenn man das Dorf von der Seeseite mit dem Boot erreicht.

liegt gerade einmal 15 km südlich von Siem Reap. Aufgrund der Nähe gehört es zu den am meisten besuchten schwimmenden Dörfern. Nach meinem Besuch in Me Cherei, Prek Toal und dem Vogelschutzgebiet sind noch am gleichen Tag mit dem Boot nach Chong Khneas gefahren. Über eine Stunde waren wir in Richtung Osten unterwegs bis endlich die ersten schwimmenden Häuser auftauchten. Es ist eines der größten schwimmenden Dörfer hier oben im Nordosten des Tonle Sap.

Gleichzeitig ist es aber auch eines der touristischsten. Schon bei der Einfahrt von der Seeseite her rücken gleich drei große Restaurants ins Blickfeld - eines größer und interessanter aufgemacht wie das andere.

An einem der schwimmenden Restaurants legen wir an, denn zu gerne möchte ich von der Aussichtsterasse einen Blick von oben über Chong Khneas werfen.

Ein lukrativer Nebenerwerb ist für viele Einheimische die Krokodilzucht. Besonders einige der Restaurants betreiben eine eigene Krokodilfarm, um u.a. Krokodilfleisch-Gerichte für neugierige Touristen anzubieten. Eine artgerechte Haltung sieht sicher anders aus. Deshalb ist es eine Überlegung wert, die Finger vom Krokodilfleisch zu lassen, um diese Art der Zucht nicht weiter zu unterstützen. Sehr informativ wird hier über "Die besondere Situation der Siamkrokodile in Kambodscha" berichtet.

Neben Krokodilfleisch gibt es auch noch einige andere kambodschanische Delikatessen, die für uns eher gewöhnungsbedürftig sind.

 

Stelzendorf Kampong Phluk und der überflutete Wald

Die Fahrt von Siem Reap nach Kampong Phluk dauert ca. eine Stunde. Schön, das auch heute wieder Yuth als Guide und Kha als Fahrer mit mir unterwegs sind. Nach den vielen schwimmenden Dörfern gestern wollen wir heute zwei Stelzendörfer besuchen.

Kinder auf dem Schulweg in Kampong Phluk In den Stelzendörfern spielt sich das Leben nach der Regenzeit komplett auf dem Wasser ab. Selbst die kleinsten wissen schon mit dem Boot umzugehen und paddeln zur Schule.

Gegen halb elf steigen wir in ein Boot und schippern entlang eines breiten Kanals, der auf beiden Seiten dicht bebaut mit Stelzenhäusern ist. Von den bis zu zehn Meter hohen Stelzen, auf die die Häuser gebaut sind ragen momentan gerade mal zwei bis drei Meter aus dem Wasser. Unglaublich wie hoch das Wasser hier steigen kann, denn in der Trockenzeit können hier teilweise sogar Autos fahren...

Das Leben hier mit und auf dem Wasser zieht mich wirklich in seinen Bann - egal, ob die Häuser nun auf dem Wasser schwimmen oder hoch über den Fluten auf Stelzen stehen. Selbst die Kleinsten wissen hier schon mit dem Boot umzugehen und paddeln auf ihrem morgentlichen Schulweg.

Immer wieder interessant die funktionierende Infrastruktur in den Dörfern auf dem Wasser zu sehen. Es ist alles da - Handwerksbetriebe, Verkaufsläden, eine Schule, mehrere Tempel und die Wohnhäuser. Der einzige Unterschied sind tatsächlich die Stelzen, auf denen alles thront oder die Tonnen auf denen alles schwimmt.

Es herrscht geschäftiges Treiben auf dem Wasser. Frauen sind mit voll beladenen Booten unterwegs, um Lebensmittel, Dinge des täglichen Gebrauchs und natürlich auch Erfrischungen und Süßigkeiten für Touristen zu verkaufen. Eine nette Dame legt sich mit ihrem Verkaufsboot an diie Seite  unseres Bootes und strahlt uns über das ganze Gesicht an. Wie könnte man da widerstehen und nicht wenigstens eine Kleinigkeit bei Ihr kaufen.

Zu Kampong Phluk gehören drei kleiine Fischerdörfer. Deshalb gibt es hier auch gleich mehrere Tempel und sogar ein Kloster.

 

Der überflutete Wald rund um Kampong Phluk

Je weiter wir von Kampong Phluk in Richtung des offenen Sees fahren desto grüner wird es. Bald wird der breite Kanal gesäumt von dichtem Wald. Der steht jetzt so kurz nach der Regenzeit noch ziemlich hoch im Wassser.

Aus dem überfluteten Wald haben die Einheimischen ein "Geschäftsmodell" entwickelt und bieten mit sehr viel kleineren Booten eine Tour zwischen den unter Wasser stehenden Bäumen an. Wir fühlen uns wie in einem Märchen-Wunderwald!

 

Kampong Khlaeng mit Buddha und Homestay

Auf Kampong Khlaeng freue ich mich ganz besonders. Es liegt mit 50 km am weitesten von Siem Reap entfernt und wird deshalb weniger besucht im Vergleich zu Chong Khneas und Kampong Phluk. Mit 1.800 Familien, also gut und gerne 6.000 Einwohnern, gehört Kampong Khlaeng mit zu den größeren und eines der authentischsten schwimmenden Dörfer am Tonle Sap. Das Dorf strahlt jetzt am späten Nachmittag eine wohltuende Ruhe aus. Die tiefstehende Sonne taucht die Szenerie in herrlich intensive Farben.

Wenn man sich Kampong Khleang von der Seeseite her nähert bietet sich ein herrlicher Panoramablick auf die Stelzenhäuser, den gewaltigen Buddha, der ziemlich neu erbaut wurde, und den Tempel.

Nachdem wir das Dorf mit dem Boot erkundet haben und auch ein gutes Stück hinaus in Richtung des Sees gefahren sind, fahren wir auf direktem Weg zum ST63-Homestay. Ich wollte unbedingt zumindest eine Nacht auch einmal in einem der schwimmenden Dörfer verbringen.

ST63-Homestay in Kampong Khleang Eine Übernachtung in einem Homestay direkt in einem der schwimmenden Dörfer - hier in Kampong Khleang - ist etwas ganz besonderes. Einmal mitten im Leben und Treiben zusammen mit den Einheimischen.

Von außen deutet nichts darauf hin, dass es sich bei dem Stelzenhaus, auf das wir jetzt zufahren, um eine Unterkunft handelt. Es liegt direkt am Hauptkanal von Kampong Khleang mit Blick direkt gegenüber des großen Buddhas. Aber hier sind wir auf jeden Fall richtig, denn sobald wir mit unserem Boot näherkommen kommen die Bewohner heraus und begrüßen uns freundlich winkend.

Was für eine herrliche Sonnenterasse erwartet uns dort - direkt über dem Wasser und mit einem herrlichen Blick über das Treiben auf dem Kanal und das Leben in der Nachbarschaft.

Neugierig schauen wir uns erst einmal um. Der Herbergsvater zeigt mir meine Schlafstatt. Mit so viel Komfort hatte ich nun wirklich nicht gerechnet! Bei den insgeamt ca. zehn Betten handelte es sich um Schwebe-Betten, die an den vier Ecken an Seilen an der Decke aufgehängt waren. Die dicken und ausgesprochen komfortablen Matrazen waren super sauber mit Laken bezogen. Außerdem gab es für jedes Bett ein Moskitonetz und Vorhänge, die man rundherum zuziehen konnte.

Dann heißt es Abschied nehmen. Yuth und Kha fahren heute noch nach Siem Reap zurück. Nach fast einer ganzen Woche in Siem Reap und Umgebung fällt uns der Abschied wirklich schwer, denn wir haben uns richtig gut verstanden. Den Abend lasse ich auf der Terrasse bei einem wirklich guten Abendessen und einem herrlichen Ausblick hinüber zum großen Buddha und die Umgebung.

 

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