Dem Himmel ein Stück näher in Ladakh! Von den dreizehn der höchsten befahrbaren Pässe der Welt, die sich in Höhen zwischen 5.300 und fast 5.900 m aufschwingen, sind allein acht in Ladakh. Dazu gehört auch der höchste, der Umling La-Pass an der Grenze zu Tibet mit 5.883 m. Alle diese Pässe befinden sich auf dem tibetischen Hochplateau im Osten von Ladakh.

Die höchsten befahrbaren Pässe - IND-Blog-Bilder
Die höchsten befahrbaren Pässe Acht der dreizehn der höchsten befahrbaren Pässe der Welt sind in Ladakh.

Von Leh, dem Hauptort von Ladakh, führt die sog. "Acht-Pässe-Route" auf etwa 1.000 km durch eine der grandiosesten Hochgebirgslandschaften des Himalayas oder sogar der Welt. Atemberaubende Ausblicke, jahrhundertealte buddhistische Klöster und und eine grandiose Landschaft, die Ihres gleichen sucht. Über vier dieser Pässe bin ich bereits auf meinen verschiedenen Reisen undzu verschiedenen Orten schon gefahren. Aber alle acht Pässe auf einer Tour zu erleben steht inzwischen ganz oben auf meiner "Liste vor der Kiste". Einige der schönsten Ziele liegen auf dieser Route: das Nubra-Tal, die legendären Hochgebirgsseen Pagong Tso und auf einem Abstecher der Tso Moriri und einige der abgelegensten Orte in Ladakh wie z.B. Hanle auf über 4.300 m. Das Dorf besteht nur aus wenigen Häusern und dem Hanle-Kloster, das malerisch auf einem Hügel liegt. Es gehört zu den höchst gelegenen Dörfern auf dieser Welt.

Ausgangs- und Endpunkt der 8-Pässe-Route ist Leh, der Hauptort und die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Ladakh. Und so könnte eine der beeindruckendsten Routen im nordindischen Himalaya aussehen:

1. Tag: Ankunft in Leh

Flug über den Himalaya von Delhi nach Leh - Ladakh: Landschaft
Flug über den Himalaya von Delhi nach Leh Der Flug von Delhi nach Leh über den Himalaya-Hauptkamm gehört mit Sicherheit zu einem der schönsten Flüge, die man auf dieser Welt machen kann.

Leh erreicht man am besten per Flug von Delhi, der indischen Hauptstadt. Dieser Flug gehört zu einem der schönsten, die Du auf dieser Welt machen kannst, denn er führt einmal quer über den Himalaya-Hauptkamm. Der Ausblick auf die schneebedeckten Berge und Gletscher aus der Vogelperspektive sind einmalig und werden vielleicht nur noch von dem Flug von Kathmandu nach Lhasa übertroffen, bei dem man mit ein bisschen Glück und klarem Wetter den Blick auf den Mt. Everest genießen kann. In Leh solltest du es am Ankunftstag erst einmal ruhig angehen lassen, denn der Ort liegt auf einer Höhe von ca. 3.500 m und der Körper benötigt einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen.

2. Tag: Leh und Umgebung

Hauptstraße von Leh mit Blick auf den Palast - Ladakh: Sehenswürdigkeiten
Hauptstraße von Leh mit Blick auf den Palast Es ist beeindruckend, welche eine Entwicklung Leh in den letzten Jahren und Jahrzehnten genommen hat. Es ist eine Freude wieder hier zu sein und den Blick hinauf zum inzwischen renovierten Palast von Leh hoch über der Stadt zu genießen.

Besichtigungsvorschlag: Shanti Stupa, Stadtzentrum von Leh und die neue Fußgängerzone mit Blick auf den alten Festungspalast, Aufstieg oder Fahrt hinauf zum alten Festungspalast mit dem interessanten  Museum, Soma Kloster oder auch Leh Gompa genannt, Namgyal Tsemo Kloster, Sankar Kloster. Eine ausführliche Beschreibung der Sehenswürdigkeiten in Leh findest du in meinem Beitrag "Indien 2023 - Ladakh und das Indus-Tal" unter dem Abschnitt "Leh und die schönsten Sehenswürdigkeiten"

Empfehlung: Einen zusätzlichen Tag einplanen in Leh, denn es gibt viel zu sehen. Außerdem hilft der zusätzliche Tag für die bessere Akklimatisierung.

3. Tag: Fahrt von Leh über den Khardung La-Pass (5.359 m) in das Nubra-Tal (130 km) nach Hunder

Fahrt auf den Khardung La-Pass - Ladakh: Landschaft
Fahrt auf den Khardung La-Pass Wenige Kilometer von Leh entfernt geht es hinauf auf den 5.359 m hohen Khardung La-Pass.

Nur wenige Kilometer östlich von Leh geht es in steilen Serpentinen hinauf auf den Khardung La-Pass. Jede einzelne dieser Serpentinen bietet neue und immer grandiosere Ausblicke zurück auf das Tal von Leh und die im Hintergrund schimmernden schneebedeckten Berge der Zanskar-Range. Auf meiner Fahrt dort hinauf in 2008 konnte ich mich an den Ausblicken kaum satt sehen, was mir gleichzeitig eine Unmenge von wunderschönen Fotos bescherte.

Nubra-Tal mit Shyok-Fluss - Ladakh: Landschaft
Nubra-Tal mit Shyok-Fluss Nach Überquerung des Khardung La-Passes geht es hinab in Richtung Nubra-Tal.

Empfehlung: Einen zusätzlichen Tag im Nubra-Tal einplanen. Das liegt zwar nur auf einer Höhe von 3.000 m, trotzdem hilft es bei der besseren Akklimatisierung. Außerdem gibt es viel zu sehen im Nubra-Tal wie z.B. das Kloster Diskit und den großen Buddha, das Kloster Samstanling, die Einsiedelei Entsa, das Dorf Panamik und der heilige See Tirisha. Sehr empfehlenswert ist auch der Besuch im Dorf Turtuk, entweder als Tagesausflug oder mit Übernachtung dort in einer sehr einfachen Unterkunft.

4. Tag: Fahrt vom Nubra-Tal zum Pagong Tso-See (4.500 m) über drei der höchsten Pässe (235 km)

Blick ins Tal - Ladakh: Landschaft
Blick ins Tal Blick von der Pass-Straße auf den Chang La zurück ins Tal.

Dem Nubra-Tal folgt man in Richtung Süden entlang des Shyok-Flusses bevor man in Richtung Südwesten abbiegt hinauf auf den Wari La-Pass (5.312 m). Von dort aus geht es wieder in schwindelerregenden Serpentinen hinunter zu den Dörfern Sakti und Traktok auf eine höhe von ca. 3.800 m. Schon nach wenigen Kilometer geht es dann schon wieder hinauf mit unglaublichen Ausblicken zurück auf das Tal und die im Hintergrund hoch aufragenden Eisriesen der Zanskar-Range.

Erstes Tiefblau des Paagong-Tso Sees - Ladakh: Landschaft
Erstes Tiefblau des Paagong-Tso Sees Nach Überquerung des Chang La-Passes und einer Hochebene blinzelt der Pagong Tso zwischen den Bergen hervor.

Auf dem Chang La-Pass sind wir dann schon wieder auf einer Höhe von 5.360 m. Über eine von Bergen eingerahmten Hochebene geht es in Richtung Osten. Nach einer Weile glänzt uns etwas unglaublich magisch Blaues zwischen den Bergen entgegen - der nördliche Ausläufer des Pagong Tso-Sees. Den See lassen wir aber erst einmal rechts liegen. Wir machen einen Abstecher auf dem Marsimik La-Pass (5.582 m). Für den Besuch des Marsimik La-Pass benötigt man eine Sondergenehmigung, die nicht immer erteilt wird, denn die Region liegt sehr nach an der immer noch umstrittenen Grenzregion zu China.

5. Tag: Pagong Tso (4.500 m) - Kaksang La-Pass (5.438 m) - Hanle (4.300 m nach 210 km)

Blick über den Pagong Tso-See - Ladakh: Landschaft
Blick über den Pagong Tso-See Die Fahrt entlang des Westufers des Pagong Tso-Sees bietet phantastische Ausblicke.

Am schönsten ist die Fahrt entlang des Ufers des Pagong Tso in Richtung Süden bis Merak und Kakstet. Die Ausblicke auf den tiefblauen See sind in dieser grandiosen Hochgebirgslandschaft sind mystisch. Nahezu hinter jeder Kurve habe ich seinerzeit angehalten, um die so verschiedenen Ausblicke zu genießen. Bei Kakstet verlässt man den See und es geht zu dem kleinen Ort Chushul, wo schon bald die Auffahrt auf den 5.438 m hohen Kaksang La-Pass beginnt.

Indus-Fluss in Ost-Ladakh - Ladakh: Landschaft
Indus-Fluss in Ost-Ladakh Der Indus fließt über das tibetische Hochplateau aus der Nähe vom Kailash durch Ladakh bis nach Pakistan.

Bei Mahe stoßen wir wieder auf den Indus, dem wir einige Kilometer flussaufwärts in Richtung Osten folgen. Dann wenden wir uns jedoch wieder in Richtung Süden und erreichen schließlich das sehr entlegene Dorf Hanle, das inzwischen sogar von einigen Reiseveranstaltern in Ihr Reiseprogramm aufgenommen wurde. Hier müssen wir uns auf eine sehr einfache Übernachtung in einem Homestay einstellen.

6. Tag: Ausflug zum Photi La-Pass (5.524 m) und Umling La-Pass (5.883 m)

Heute ist es dann soweit. Von Hanle aus erreichen wir den derzeit höchsten befahrbaren Pass der Welt, dem Umling La mit 5.883 m. Wenn es möglich ist das Permit zu erhalten fahren wir noch in das nahegelege Dorf Demchok direkt an der Grenze zu Tibet. Mitten durch das Dorf fließt der Charding Nullah-Fluss, der gleichzeitig auch die Grenzlinie zwischen Indien und Tibet bildet. Der westliche Ortsteil liegt in Ladakh, während der Ortsteil auf der anderen Seite des Flusses schon zu Tibet gehört.

Schließlich kehren wir zurück nach Hanle.

7. Tag: Fahrt von Hanle über den Tanglang La-Pass (5.328) nach Leh (3.500 m nach 315 km)

Blick vom Tanglang La-Pass - Ladakh: Landschaft
Blick vom Tanglang La-Pass Über den 5.328 m hohen Tanglang La-Pass geht es auf dem Manali-Leh-Highway kurz vor Leh.

Am letzten Fahrtag folgt nun auch der letzte der acht von dreizehn der höchsten befahrbaren Pässe der Welt, der 5.328 m hohe Tanglang La. Der liegt auf der Hauptroute zwischen Manali und Leh auf dem sog. Manali-Leh-Highway und ist der letzte und höchste von einigen über 5.000 m hohen Pässe auf dieser Strecke. Vom Tanglang La aus sind es nur noch ca. 100 km bis man wieder am Ausgangsort Leh auf 3.500 m nach dieser absolut grandiosen "höchsten Pässe-Tour" in Ladakh.

Tso Moriri-See mit Karzok - Ladakh: Landschaft
Tso Moriri-See mit Karzok Rund um den Tso Moriri ist Nomadenland. Nur ein einziges Dorf gibt es am See.

Empfehlung: Abstecher zum legendären Hochgebirgssee Tso Moriri. Wer dort noch nicht war darf sich dieses "Juwel" von einem See auf keinen Fall entgehen lassen. Obwohl ich auf meiner Reise "Indien 2016 - Kashmir, Zanskar &Ladakh" bereits dort war, würde ich mir jederzeit einen oder zwei Tage gönnen, um noch einmal dort zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

Keine Kommentare

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.